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Bridges to Autonomy: Paradoxes in Teaching and Learning
Lehren ist eine paradoxe Tätigkeit, die von Ironie und scheinbaren Widersprüchen geprägt ist: -Gebildete Menschen sind autonom und selbstbestimmt, aber in der Schule geht es in der Regel um die fachkundige Anleitung von gefügigen und abhängigen Schülern. -Einfühlungsvermögen, Vorstellungskraft und Kreativität kennzeichnen voll verwirklichte Menschen, aber diese Qualitäten scheinen im Widerspruch zur Beherrschung des aufgenommenen Stoffes zu stehen.
-Die Gesellschaft legt Wert auf überprüfbare Fakten und Fähigkeiten, aber diese sind ohne charakterliche Reife wenig nützlich und können sogar gefährlich sein. -Pädagogen legen zu Recht Wert auf die Vermittlung von Reife, riskieren dabei aber Indoktrination oder natürlichen Widerstand. -Vorbildliche Offenheit scheint für die Entwicklung des Charakters unverzichtbar zu sein, aber einige der effektivsten Lehrer veranlassen das Lernen durch gutmütige Trickserei.
Es handelt sich hier um echte Paradoxien, denn selbst wenn wir glaubwürdige Lösungen für sie finden, bleiben sie in der Regel nicht gelöst. Ihre Spannungen belasten uns in jeder neuen Klasse, mit jedem neuen Schüler und in jeder Phase des Lernens.
Die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen dieses Gesprächs sind weder starre Doktrinen noch ein Kompendium abstrakter Streitigkeiten ohne Bezug zur tatsächlichen Unterrichtspraxis. Vielmehr wird der Leser gleichzeitig Zeuge und Teilnehmer der Philosophie der Bildung als eines lebendigen Prozesses, der die Art von leidenschaftlichen und phantasievollen Gesprächen erlebt, die gute Lehrer oft führen und aus denen sie lernen, die schwer fassbare Kunst des Unterrichtens zu verstehen und zu betreiben.