Bewertung:

Ruth Ozekis „Das Buch von Form und Leere“ ist ein einzigartiger und zum Nachdenken anregender Roman, der sich mit Themen wie Verlust, Geisteskrankheit und der Beziehung zwischen Menschen und Objekten beschäftigt. Die Geschichte folgt Benny, einem Jungen, der nach dem Tod seines Vaters beginnt, Stimmen von unbelebten Gegenständen zu hören, und seiner Mutter Annabelle, die mit ihren eigenen Problemen kämpft. Die Leserinnen und Leser schätzen die metaphorische Tiefe des Buches, die Entwicklung der Charaktere und den poetischen Schreibstil, während einige das Tempo als zu langsam und manchmal als zu langatmig empfinden.
Vorteile:⬤ Fesselnder und poetischer Schreibstil
⬤ tiefgründige Erforschung von Geisteskrankheiten und emotionalen Kämpfen
⬤ starke Charakterentwicklung
⬤ einzigartige Perspektive auf die Beziehung zwischen Menschen und Objekten
⬤ zum Nachdenken anregende Themen und Einsichten
⬤ therapeutisch und kathartisch für die Leser.
⬤ Langwieriger und langsamer Anfang
⬤ einige Charaktere und Handlungen können anfangs pappig oder verwirrend erscheinen
⬤ die Erzählung kann mäandern
⬤ komplexes Vokabular kann für manche Leser eine Herausforderung darstellen
⬤ Nebengeschichten können sich unnötig anfühlen oder ablenken.
(basierend auf 165 Leserbewertungen)
Book of Form and Emptiness
Nach dem tragischen Tod seines geliebten Musikervaters beginnt der vierzehnjährige Benny Oh, Stimmen zu hören. Die Stimmen gehören zu den Dingen in seinem Haus - ein Turnschuh, ein zerbrochener Weihnachtsschmuck, ein Stück verwelkter Salat. Obwohl Benny nicht versteht, was diese Dinge sagen, kann er ihren emotionalen Tonfall wahrnehmen; manche sind angenehm, ein sanftes Summen oder Gurren, aber andere sind abfällig, wütend und voller Schmerz. Als seine Mutter ein Problem mit dem Horten entwickelt, werden die Stimmen immer lauter.
Zunächst versucht Benny, sie zu ignorieren, doch schon bald folgen die Stimmen ihm aus dem Haus, auf die Straße und in die Schule, so dass er schließlich Zuflucht in der Stille einer großen öffentlichen Bibliothek sucht, wo die Gegenstände brav sind und im Flüsterton zu sprechen wissen. Dort entdeckt Benny eine seltsame neue Welt, in der „Dinge geschehen“. Er verliebt sich in eine faszinierende Straßenkünstlerin mit einem selbstgefälligen Frettchen als Haustier, die die Bibliothek als Auftrittsort nutzt. Er trifft einen obdachlosen Philosophen, der ihn ermutigt, wichtige Fragen zu stellen und seine eigene Stimme unter den vielen zu finden.
Und er trifft sein eigenes Buch - ein sprechendes Ding -, das Bennys Leben erzählt und ihn lehrt, auf die Dinge zu hören, die wirklich wichtig sind.
Mit seiner Mischung aus sympathischen Charakteren, einer fesselnden Handlung und einer lebhaften Auseinandersetzung mit allem, von Jazz über den Klimawandel bis hin zu unserer Verbundenheit mit materiellem Besitz, ist „Das Buch von Form und Leere“ ein klassisches Ruth Ozeki - kühn, weise, ergreifend, spielerisch, menschlich und herzzerreißend.