Bewertung:

Das Buch ist eine berührende Erzählung, die die Geschichte der Familie Gumbel im letzten Jahrhundert erforscht und über Themen wie Identität und Nationalität im Kontext großer historischer Ereignisse wie Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg und dem Brexit reflektiert.
Vorteile:Gut geschriebene und fesselnde Erzählung, tiefgründige Überlegungen zur Identität, erhellende Notizen und gut recherchierte Fakten, Relevanz der Familienspezifika, bietet Hoffnung gegen den zunehmenden Nationalismus.
Nachteile:Einige Leser könnten die introspektive Natur der Erzählung weniger ansprechend finden, wenn sie geradlinigere historische Berichte bevorzugen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Citizens of Everywhere: Searching for Identity in the Age of Brexit
1939, als der Krieg drohte, flohen die jüdischstämmigen Großeltern von Peter Gumbel aus Nazi-Deutschland nach England. Doch innerhalb weniger Jahrzehnte wurde ihr Enkel, entsetzt über das Brexit-Referendum, Bürger des Landes, aus dem sie vor achtzig Jahren geflohen waren.
Wie konnte es so weit kommen? Anhand der Migrationsgeschichten einer Familie untersucht Citizens of Everywhere das Wesen der Zugehörigkeit in Zeiten von Pluralismus und Nationalismus. In einer zunehmend globalen Welt ziehen nativistische und diasporische Impulse viele Menschen in widersprüchliche Richtungen, die oft nur schwer zu verstehen sind.
In Citizens of Everywhere setzt sich Gumbel anhand seiner eigenen Familiengeschichte mit dieser Komplexität auseinander und zeigt die persönlichen Kosten des jüngsten isolationistischen Rückzugs Großbritanniens auf. Nebenbei beklagt er den Niedergang des britischen Pluralismus zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich dann, wenn die Nation den einmaligen Kampf gegen die internationalste aller Bedrohungen aufnimmt: die COVID-19-Pandemie.