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Caffaro, Genoa and the Twelfth-Century Crusades
Dieser Band bietet die erste umfassende englische Übersetzung der Schriften von Caffaro von Genua sowie damit zusammenhängender Texte und Dokumente über Genua und die Kreuzzüge, mit einer ausführlichen Einleitung und Anmerkungen. Der Großteil der frühen Kreuzzugshistoriographie ist aus einer nordeuropäischen und klerikalen Perspektive entstanden.
Hier kommt eine ganz andere Stimme zu Wort, eine mit einem eher säkularen, mediterranen Ton. Der Blick auf die Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den Hauptquellen bietet eine spannende neue Dimension für unser Verständnis der Rezeption von Kreuzzugsideen im Mittelmeerraum und kann angesichts der Bedeutung Genuas in der Handelswelt dazu beitragen, die komplexe und kontroverse Beziehung zwischen heiligem Krieg und finanziellem Gewinn zu beleuchten. Caffaros Hauptwerk, die "Annalen" von Genua, beginnt mit dem Ersten Kreuzzug und reicht bis ins Jahr 1163.
Sie behandeln auch die Beziehungen der Stadt zum Papsttum, zum Deutschen Reich, zu Sizilien, zum muslimischen Spanien und zu Pisa sowie die Entwicklung Genuas selbst. Abschnitte von Caffaros Fortsetzern führen die Geschichte bis zum Dritten Kreuzzug fort.
Zwei weitere Texte Caffaros befassen sich ausschließlich mit den Kreuzzügen: "Die Befreiung der Städte des Ostens" und "Die Einnahme von Almer -a und Tortosa", während die "Kurze Geschichte Jerusalems" zwar mit ihm in Verbindung steht, aber aus späterer Zeit stammt. Neben diesen Erzählungen gibt es eine Reihe von Urkunden und Briefen, die sich auf die Haupttexte beziehen und diese ergänzen.
Sie beziehen sich unter anderem auf die genuesischen Privilegien im Heiligen Land und sind eine wertvolle Quelle für sich selbst. Zusammen mit Caffaros Erzählungen können sie die Mischung aus kommerzieller Energie, Bürgerstolz und religiöser Überzeugung zeigen, die die Grundlage der genuesischen Aktivitäten in der komplexen Welt des mittelalterlichen Mittelmeers waren.