Bewertung:

Das Buch ist eine Zusammenstellung von Aufsätzen prominenter Filmkritiker aus den Cahiers du Cinema, die tiefgehende Analysen und Diskussionen über das Kino der 1950er Jahre liefern. Es enthält wertvolle Perspektiven und Kritiken von einflussreichen Persönlichkeiten wie Andre Bazin und bietet einen Anhang mit einer Liste der besten Filme von 1955-59. Obwohl es aufschlussreiche Inhalte für Filmliebhaber und Studenten bietet, empfinden manche Leser es als dicht und schwierig zu lesen.
Vorteile:Bemerkenswerte Zusammenstellung von Essays, intellektueller Diskurs über Filmästhetik, wertvolle Einblicke in klassische Regisseure, sehr gut lesbare Übersetzungen, enthält historischen Kontext und Listen wichtiger Filme.
Nachteile:Erfordert ein tiefes Verständnis des Kinos der 1950er Jahre, einige Essays werden als langweilig und dicht empfunden, nicht für jeden leicht zu lesen.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Cahiers Du Cinma, the 1950s: Neo-Realism, Hollywood, New Wave
Die Cahiers du Cin ma sind die renommierteste und einflussreichste Filmzeitschrift, die jemals veröffentlicht wurde. Ein Sammelband, der sich ausschließlich ihren Schriften widmet, in englischer Übersetzung, ist längst überfällig.
Die Auswahl in diesem Band stammt aus dem farbenfrohen ersten Jahrzehnt der Cahiers (1951-1959), als eine Gruppe junger Ikonoklasten die Welt der Filmkritik mit ihren provokanten Ansichten über das internationale Kino - insbesondere das amerikanische, italienische und französische - erschütterte. Sie stellten alteingesessene angelsächsische Haltungen in Frage, indem sie sich für amerikanische Populärfilme einsetzten, Genres wie den Western und den Thriller sowie die Ästhetik technologischer Entwicklungen wie CinemaScope ansprachen, die Inszenierung ebenso wie den thematischen Inhalt betonten und die Arbeit einzelner Filmemacher wie Hawks, Hitchcock und Nicholas Ray im Sinne einer neuen Theorie des Regisseurs als Autor, auteur, bewerteten - ein damals revolutionäres Konzept. Der italienische Film, insbesondere das Werk von Rossellini, löste heftige Debatten über den Realismus aus, die dazu beitrugen, den Schwerpunkt der kritischen Diskussion vom Inhalt auf den Stil zu verlagern. Die Kritiken zum französischen Film sind von besonderem Interesse, da viele der wichtigsten Autoren und Theoretiker der Zeitschrift - Godard, Truffaut, Rohmer, Rivette, Chabrol - später zu den wichtigsten französischen Filmregisseuren und Führern der Neuen Welle gehören sollten.
Die unter der Aufsicht des Britischen Filminstituts übersetzte Auswahl ist bisher größtenteils noch nie auf Englisch erschienen. Jim Hillier hat sie in thematische Gruppen eingeteilt und Einführungen zu den einzelnen Teilen sowie zum Ganzen gegeben. Diese Essays, Rezensionen, Diskussionen und Polemiken zeigen die zentralen Ideen der Cahiers der 1950er Jahre nicht als feststehende Doktrinen, sondern als provokative, produktive, oft widersprüchliche Beiträge zu entscheidenden Debatten, die das kritische Denken über Film umkrempeln sollten.