
Cesare Beccaria: The Genius of 'on Crimes and Punishments'
Im achtzehnten Jahrhundert war das Strafrecht in Kontinentaleuropa barbarisch. Galgen waren ein fester Bestandteil der Landschaft, Brandmarkungen und Verstümmelungen waren üblich, und es gab das grausige Schauspiel, dass Männer auf dem Rad zerbrochen wurden.
Zu allem Überfluss wurden Menschen wegen geringfügiger Vergehen oft gefoltert oder zum Tode verurteilt (manchmal auch beides), und das oft ohne jeglichen Prozess. Wie eine Bombe schlug 1764 ein Buch mit dem Titel On Crimes and Punishments (Über Verbrechen und Strafen) ein, das die Öffentlichkeit erschütterte. Sein Autor war ein junger Adliger namens Cesare Beccaria (1738-1794).
Eine zentrale Botschaft dieses inzwischen klassischen Werks lautete, dass solche Strafen zu einem "Krieg der Nationen gegen ihre Bürger" gehörten und abgeschafft werden sollten. Es war ein Aufruf zu einer gründlichen Reform des Strafrechts, der sich wie ein Lauffeuer über den europäischen Kontinent verbreitete und von einem Herrscher nach dem anderen übernommen wurde.
Es überquerte sogar den Atlantik in die neuen Vereinigten Staaten von Amerika und gelangte in die Hände von Präsident Thomas Jefferson. In einem wunderbaren Satz, der Beccarias Buch abschließt, fasst er die Dinge wie folgt zusammen: "Damit jede Strafe nicht eine Gewalttat ist, die von einem Einzelnen oder von vielen gegen einen Einzelnen begangen wird, muss sie vor allem öffentlich, schnell, notwendig, unter den gegebenen Umständen am wenigsten möglich, dem Verbrechen angemessen und von den Gesetzen vorgeschrieben sein." Die Zivilisierung des Strafrechts ist nach wie vor ein aktuelles Thema, aber sie begann mit Cesare Beccaria. Der Autor John Hostettler ist einer der führenden juristischen Biographen des Vereinigten Königreichs.
Er war 35 Jahre lang als Anwalt in London tätig und hat in Nigeria, Deutschland und Aden Fälle aus dem Bereich der politischen und bürgerlichen Freiheiten bearbeitet. Zu seinen früheren Büchern gehören mehrere biografische und historische Werke, darunter A History of Criminal Justice in England and Wales (2009) und Sir William Garrow (2010) (mit Richard Braby).