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Changemakers: The Industrious Future of the Digital Economy
In diesem Buch wird die These vertreten, dass angesichts der anhaltenden Krise des Industriekapitalismus ein neues Paradigma der "industriellen Moderne" entsteht. Diese industrielle Moderne basiert auf kleinem, gemeinschaftsbasiertem und marktorientiertem Unternehmertum und wird von den vielen Ausgestoßenen vorangetrieben, die in der bröckelnden industriellen Moderne keinen Platz mehr finden.
Diese Ausgestoßenen stammen sowohl aus dem Volk als auch aus der Mittelschicht. Einige stammen aus den vielen Migranten, die in den boomenden Megastädten der Schwellenländer ebenso wie in den Metropolen der entwickelten Volkswirtschaften ankommen. Bei anderen handelt es sich um Wissensarbeiter, die trotz einer Hochschulausbildung keine Karriere in der Unternehmenswelt finden können oder wollen.
Stattdessen sind sie gezwungen, sich selbständig zu machen oder ein eigenes kleines Unternehmen zu gründen. Sowohl in seiner populären als auch in seiner bürgerlichen Version stützt sich dieser neue Fleiß auf die neuen planetarischen Gemeingüter, die durch die Globalisierung des Industriekapitalismus selbst entstanden sind. Die Auslagerung der materiellen Produktion in globale Versorgungsketten hat die für die Warenproduktion erforderlichen Fertigkeiten allgemein und allgemeingültig gemacht, und die Globalisierung der Medienkultur und des Internets haben neue Wissensgemeinschaften geschaffen. Zusammen haben diese neuen Gemeingüter die Kapitalanforderungen für wirtschaftliche Aktivitäten radikal reduziert und stellen neue, hocheffiziente Werkzeuge für die produktive Organisation zu geringen Kosten bereit. Anstatt den Kapitalismus frontal herauszufordern, argumentiert Arvidsson, dass sich diese neue industrielle Moderne wahrscheinlich allmählich entwickeln wird, als eine immer attraktivere Alternative zu einem Industriekapitalismus im Niedergang.
Diese zeitgemäße Analyse der neuen Kräfte des Wandels in unseren heutigen Gesellschaften wird für Studierende und Wissenschaftler der Soziologie, Politik, Medien- und Kulturwissenschaften sowie für alle, die sich mit den Auswirkungen digitaler Technologien und der Zukunft des Kapitalismus beschäftigen, von großem Interesse sein.