Bewertung:

Das Buch „Chicago: City on the Make“ von Nelson Algren ist ein Prosagedicht, das eine reichhaltige, emotionale und oft kritische Darstellung Chicagos bietet und über seine vielfältigen Kulturen und seine Geschichte reflektiert. Während viele den lyrischen und fesselnden Schreibstil loben, kritisieren andere die Konzentration auf eine bestimmte historische Periode und den vermeintlichen Elitismus in der Sprache.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben mit kluger und schöner Prosa
⬤ bietet einen einzigartigen und poetischen Blick auf Chicago
⬤ weckt tiefe Emotionen und verbindet sich mit der Kultur und Geschichte der Stadt
⬤ enthält aufschlussreiche Nachworte und Anmerkungen
⬤ gilt als tiefgründiger Ausdruck von Liebe und Kritik für die Stadt.
⬤ Einige Leser finden, dass es sich zu sehr auf einen engen historischen Zeitraum von 1910 bis 1950 konzentriert
⬤ kritisiert, dass es prätentiös oder für diejenigen, die mit der Geschichte Chicagos nicht vertraut sind, unzugänglich ist
⬤ einige Leser finden, dass es an Spontaneität mangelt und sich eher als Stil denn als Substanz liest
⬤ keine konventionelle Erzählung, die vielleicht nicht allen gefällt.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Chicago: City on the Make: Sixtieth Anniversary Edition
"Wenn du einmal zu diesem besonderen Fleck gehörst, wirst du nie wieder einen anderen lieben. So wie man eine Frau mit einer gebrochenen Nase liebt, kann man vielleicht noch schönere Schönheiten finden. Aber nie ein so echtes Liebchen.".
Ernest Hemingway sagte einmal über Nelson Algrens Schreiben: "Man sollte es nicht lesen, wenn man keinen Schlag einstecken kann." Das Prosa-Gedicht, Chicago: City on the Make, voll von Sprache, die schwingt, sticht und verblüfft, wird diesen Worten gerecht. In dieser Ausgabe zum sechzigsten Jahrestag präsentiert Algren 120 Jahre Geschichte Chicagos durch die Linse der "Nobodies, die niemand kennt", der Landstreicher, Stricher, alternden Kneipenschläger, entlassenen Insassen der Todeszellen und anonymen Arbeiter, die sich auf den Straßen der Stadt herumtreiben.
Bei seiner ursprünglichen Veröffentlichung im Jahr 1951 wurde Algrens Chicago: City on the Make wurde von der Chicagoer Handelskammer und den lokalen Journalisten wegen seiner düsteren Darstellung der Stadt und ihrer Bewohner, die sich kühn gegen die Wirtschafts- und Tourismusinitiativen der Stadtverwaltung stellte, verachtet. Dennoch fängt das Buch das wesentliche Dilemma Chicagos ein: die dynamische Spannung zwischen der atemberaubenden Schönheit der Stadt und ihrer völligen Brutalität, ihrer grenzenlosen menschlichen Energie und ihrer erstickenden Gier und Gewalt.
Die Jubiläumsausgabe zum sechzigsten Jahrestag enthält historische Fotos aus Chicago und Anmerkungen zu allem, von veraltetem Slang über berühmte und unbekannte Chicagoer bis hin zu den Hintergründen des Black-Sox-Skandals und seiner Bedeutung. Zugänglicher denn je, ist dies, wie Studs Terkel sagt, "das beste Buch über Chicago".