
China and Postsocialist Anthropology: Theorizing Power and Society after Communism
China and Postsocialist Anthropology wendet die Lehren aus der sozialistischen Regierungsführung, insbesondere in China, auf den Bereich der Gesellschaftstheorie an. Sozialistisches Regieren greift ausdrücklich auf verschiedene Aspekte der marxistischen Theorie zurück und beleuchtet damit unmittelbar so unterschiedliche Themen wie die Theorie der Macht, die Vorstellung vom Verhältnis zwischen Kontinuität und Diskontinuität im historischen Prozess, die Verwendung der Kategorie des „Politischen“ beim Schreiben über Kultur und Gesellschaft und die Konzeptualisierung von Kategorien wie Klasse, Staat, Markt und Staatsbürgerschaft.
Viele der zerstörerischsten Episoden sozialistischer Herrschaft lassen sich mit zwei Hauptthemen des Maoismus und des Marxismus in Verbindung bringen: einer ganzheitlichen Konzeption der Gesellschaft und einer positiven Bewertung der Politisierung (in Form von Konflikt, Kampf und politischer Opposition). Beide Themen spielen eine wichtige Rolle bei der praktischen Ausübung der sozialistischen Staatsführung und bringen dabei eine Reihe von verwandten Unterthemen oder sozialistischen Logiken hervor.
Diese beiden übergreifenden Themen kommen in der Praxis und im Konzept der sozialistischen Revolution zusammen - ein bewaffneter Kampf, der die Gesellschaft von einer ganzheitlichen Form (Kapitalismus) in eine andere (Sozialismus) umwandelt. China und die postsozialistische Anthropologie erforscht und entwickelt Formen der Theoriebildung über Gesellschaft und Politik, die die Überpolitisierung, holistische Sprache, Metaphern, Annahmen und Logiken vermeiden, die in der sozialistischen Regierungsführung so weit verbreitet sind.