Bewertung:

Das Buch ist eine Zusammenstellung von fünf Aufsätzen, die die Überschneidung von Christentum und Demokratie in Amerika erörtern, wobei der Schwerpunkt auf der Bedeutung der religiösen Moral für die Aufrechterhaltung demokratischer Institutionen liegt. Es beleuchtet den historischen Kontext und die einzigartigen Merkmale der amerikanischen Demokratie im Vergleich zu europäischen Modellen und untersucht gleichzeitig die zeitgenössischen Herausforderungen, die der Säkularismus mit sich bringt.
Vorteile:Das Buch bietet aufschlussreiche Perspektiven, insbesondere durch Heclos primären Aufsatz, der gut recherchiert ist und zum Nachdenken anregt. Es stellt kohärente Fragen über die Beziehung zwischen Religion und Demokratie und macht es sowohl für Christen als auch für Nicht-Amerikaner zugänglich. Viele Rezensenten schätzen die Klarheit und Tiefe der Diskussionen.
Nachteile:Einige Aufsätze, insbesondere von Mary Bane und Alan Wolfe, werden als schwächer in ihrer Argumentation und Analyse empfunden. Kritisiert werden auch gewisse Ungenauigkeiten in den Aussagen, insbesondere zu kontroversen Themen wie Roe v. Wade. Außerdem sind einige Leser der Meinung, dass das Buch bei den Amerikanern Unbehagen hervorrufen kann, da es vertraute Überzeugungen in Frage stellt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Christianity and American Democracy
Das Christentum, nicht die Religion im Allgemeinen, war für die amerikanische Demokratie von großer Bedeutung. Mit dieser kühnen These bietet Hugh Heclo einen Panoramablick darauf, wie sich Christentum und Demokratie gegenseitig geprägt haben.
Heclo zeigt, dass eine protestantische Kolonialgesellschaft inmitten tief empfundener religiöser Differenzen allmählich von den wahrhaft christlichen Gründen für die Religionsfreiheit und den aufgeklärten politischen Vorteilen dieser Freiheit überzeugt wurde. Jahrhunderts schienen die amerikanische Demokratie und das Christentum in einer gegenseitigen Umarmung gefangen zu sein. Aber es war eine problematische Verbindung, die in den sechziger Jahren grundlegend in Frage gestellt wurde. Trotz des anschließenden Aufstiegs der religiösen Rechten und des oberflächlichen Geredes von einer konservativen republikanischen Theokratie sieht Heclo eine längerfristige, wechselseitige Entfremdung zwischen Christentum und amerikanischer Demokratie.
Mary Jo Bane, Michael Kazin und Alan Wolfe reagieren auf sein herausforderndes Argument, indem sie es kritisieren, relativieren und ergänzen. Heclos Erwiderung zeigt auf, warum sowohl Säkularisten als auch Christen sich über einen kommenden Bruch zwischen dem christlichen und dem demokratischen Glauben Sorgen machen sollten. Das Ergebnis ist eine lebhafte Debatte über eine bedeutsame Spannung im öffentlichen Leben Amerikas.