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Christian Martyrs Under Islam: Religious Violence and the Making of the Muslim World
Ein Blick auf die sich entwickelnden Konflikte in den christlich-muslimischen Beziehungen während der Spätantike und der frühen islamischen Ära
Wie wandelte sich der mittelalterliche Nahe Osten von einer mehrheitlich christlichen zu einer mehrheitlich muslimischen Welt, und welche Rolle spielte die Gewalt in diesem Prozess? Christliche Märtyrer unter dem Islam erklärt, wie die Christen im frühen islamischen Kalifat langsam zum Glauben der arabischen Eroberer konvertierten und wie kleine Gruppen von Einzelpersonen diesen Glauben durch dramatische Akte des Widerstands, einschließlich Apostasie und Blasphemie, ablehnten.
Anhand von bisher unerschlossenen Quellen in einer Reihe von Sprachen des Nahen Ostens stellt Christian Sahner eine unbekannte Gruppe von Märtyrern vor, die zwischen dem siebten und neunten Jahrhundert n. Chr. von muslimischen Beamten hingerichtet wurden. Zu den Märtyrern, die an so unterschiedlichen Orten wie Syrien, Spanien, Ägypten und Armenien gefunden wurden, gehören ein angeblicher Nachkomme Mohammeds, der zum Christentum konvertierte, hochrangige christliche Sekretäre des muslimischen Staates, die den Propheten auf bösartige Weise beleidigten, und die Kinder aus Mischehen zwischen Muslimen und Christen. Sahner argumentiert, dass die Christen unter den frühen Kalifen nie systematisch verfolgt wurden und dass sie auch nach der arabischen Eroberung noch jahrhundertelang den größten Teil der Bevölkerung im Nahen Osten stellten. Dennoch trugen Episoden grausamer Gewalt zur Ausbreitung des Islam in den christlichen Gesellschaften bei, und die Erinnerung an dieses Blutvergießen spielte eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung der christlichen Identität im neuen islamischen Reich.
Christliche Märtyrer unter dem Islam untersucht, wie die Gewalt gegen Christen das Zeitalter der durchlässigen religiösen Grenzen beendete und den Grundstein für antagonistischere muslimisch-christliche Beziehungen in den folgenden Jahrhunderten legte.