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Christian Socialism
Der christliche Sozialismus ist eine Bewegung, die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in England entstand und bis ins einundzwanzigste Jahrhundert andauert. Diese Form des Sozialismus zielte in erster Linie nicht auf institutionelle Reformen oder die Verstaatlichung der Produktionsmittel ab, sondern auf das, was ihre Befürworter als die moralische Fäulnis ansahen, die die Grundlage zunächst der industriellen und dann der digitalen Gesellschaft bildete.
Sie wandten sich gegen das, was wir Neoliberalismus nennen, und gegen das, was damals als politische Ökonomie bezeichnet wurde, weil die Anhänger dieser Ideologien glaubten, dass moralische Überzeugungen keinen angemessenen Platz in der Funktionsweise der Märkte hätten. Diese Überzeugung beruhte auf dem falschen Glauben, dass Menschen im Wesentlichen egoistische, wettbewerbsorientierte Individuen sind, die ihr persönliches Glück suchen. Das Ziel der christlichen Sozialisten war es, diese verkommene moralische Grundlage durch eine andere zu ersetzen, die auf der Ansicht beruht, dass die Menschen von Natur aus sozial und kooperativ und nicht wettbewerbsorientiert sind.
Ihr Ziel war nichts Geringeres als eine neue Gesellschaft, die nicht auf Egoismus und Aggression, sondern auf sozialen Tugenden wie Gleichheit, Kameradschaft, Zusammenarbeit, Dienst und Gerechtigkeit beruht. Sie leugneten nicht das Vorhandensein von Egoismus, aber sie glaubten, dass die soziale Natur des Menschen tiefer liegt als Egoismus und Konflikt, und sie strebten eine Gesellschaft an, die auf diesem Glauben aufbaut.