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Chronicles of a Cairo Bookseller
Die warmherzige und gewinnende Geschichte der Eröffnung einer modernen Buchhandlung, wo es keine gab, Shelf Life: Chronicles of a Cairo Bookseller erzählt von Nadia Wassefs Schwierigkeiten und Triumphen als Gründerin und Managerin des Kairoer Diwan
Die Straßen von Kairo machen eine seltsame Musik. Die widerhallenden Gebetsrufe, die wütenden Beleidigungen zwischen den Autofahrern, das stetige Crescendo des Hupens, die Rufe der Straßenverkäufer, die Fernseher und Radios, die von jedem Bürgersteig herüberschallen. Nadia Wassef kennt dieses Lied auswendig.
Im Jahr 2002 gründete sie mit ihrer Schwester Hind und ihrer Freundin Nihal den Diwan, einen unabhängigen Buchladen. Sie waren drei junge Frauen ohne kaufmännischen Abschluss, ohne formale Ausbildung und hatten nichts zu verlieren. Zu dieser Zeit gab es in Ägypten nichts Vergleichbares wie Diwan. Die Kultur lag unter der Misswirtschaft der Regierung darnieder, und Bücher galten als Luxus, nicht als Notwendigkeit. Zehn Jahre später war Diwan mit zehn Standorten, 150 Mitarbeitern und einer begeisterten Fangemeinde ein voller Erfolg.
Offen, frisch und sehr witzig erzählt Nadia Wassef in ihren Memoiren die Geschichte dieser Reise. Die eklektische Besetzung der Charaktere umfasst Diwans leidenschaftliche Stammgäste wie den anspruchsvollen Dr. Medhat, Samir, den Fahrer mit CEO-Ambitionen, den meditativen und mythischen Nihal, die schweigsame, aber tödliche Hind, die diktatorische und anspruchsvolle Nadia, eine selbsternannte Schlampe, mit der man zusammenarbeiten muss - und die vielen Leute, meist Männer, die sagten, Diwan würde nie funktionieren.
Shelf Life ist das Porträt eines Landes, das auf eine Revolution zusteuert, ein feministischer Schlachtruf und ein ungeschminkter Crashkurs in Unternehmensführung nach dem Gesetz der Entropie. Vor allem aber ist es eine Feier der Macht der Worte, die uns nach Hause bringen.