
Chronic Aftershock: How 9/11 Shaped Present-Day France
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 waren ein lokales Ereignis, das jedoch weltweit starke Reaktionen hervorrief.
Der beispiellose Angriff auf das Festland der Vereinigten Staaten, seine sofortige Ausstrahlung und sein globales Ausmaß rückten den 11. September in den Mittelpunkt ideologischer Debatten, die bis heute andauern. Die Auswirkungen waren besonders in Frankreich zu spüren.
Chronic Aftershock untersucht die Bedeutung von 9/11 in Frankreich, wie sie von prominenten Politikern, öffentlichen Intellektuellen, Journalisten, Soziologen, Politikwissenschaftlern, Philosophen, Romanautoren und Verschwörungstheoretikern dokumentiert wurde. In seiner umfassenden Darstellung geht Jean-Philippe Mathy auf den Aufstieg einer kleinen, aber einflussreichen Gruppe von selbsternannten "Anti-Amerikanern" ein, die die Ansichten amerikanischer Neokonservativer zur Unterstützung eines Regimewechsels im Irak teilten; auf die Medienkontroverse um die Reaktion französischer evangelikaler Kirchen auf die religiösen Ansichten von George W.
Bush; auf die weit verbreitete "Ich bin Charlie"-Bewegung nach den Anschlägen auf die Büros von Charlie Hebdo; und auf die nicht enden wollende nationale französische Debatte über den Platz der muslimischen Gemeinschaft in einer säkularen, universalistischen Republik. Das Buch befasst sich auch mit den islamistischen Anschlägen vom November 2015 in Paris, die oft als "französischer 11. September" bezeichnet werden.
Durch die Kombination von Ansätzen aus der Geistesgeschichte, den Kulturwissenschaften und der Literaturkritik untersucht Chronic Aftershock das Erbe des 11. Septembers und die jüngsten Fälle transatlantischer Spaltung, um eine innovative und zeitgemäße Bewertung der radikalisierten Gewalt zu liefern, die in der heutigen Welt eine große Bedrohung darstellt.