Bewertung:

Das Buch bietet eine nuancierte und gut recherchierte Untersuchung von Winston Churchills Interaktionen und sich entwickelnden Perspektiven auf die islamische Welt und den Nahen Osten vom späten 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Es gilt als eine neue und wertvolle Ergänzung der Geschichtswissenschaft, die Churchills Komplexität und den Kontext seiner Ansichten hervorhebt.
Vorteile:⬤ Eine neue Perspektive auf Churchills Ansichten über den Nahen Osten.
⬤ Akribisch recherchiert und akademisch anspruchsvoll.
⬤ Zugänglicher und ansprechender Schreibstil.
⬤ Bietet Einblicke in zeitgenössische politische Themen im Nahen Osten.
⬤ Churchill wird nicht als überlebensgroßer Charakter, sondern als nuancierte Persönlichkeit dargestellt.
⬤ Nützlich für das Verständnis der historischen islamischen Beziehungen.
⬤ Das Buch leidet unter einigen Wiederholungen, die im Interesse der Prägnanz hätten beseitigt werden können.
⬤ Mehrere Tippfehler und mangelhaftes Lektorat wurden von den Lesern bemängelt.
⬤ Könnte aufgrund seiner Länge als wenig aussagekräftig angesehen werden.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Churchill and the Islamic World: Orientalism, Empire and Diplomacy in the Middle East
Winston Churchill begann seine Karriere als junger Offizier und Kriegsberichterstatter im nordwestlichen Grenzgebiet von Britisch-Indien, und diese Erfahrung war der Beginn seiner langen Beziehung zur islamischen Welt.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass Churchill dem Nahen Osten gleichgültig oder gar verächtlich gegenüberstand, enthüllt dieses Buch Churchills nuanciertes Verständnis für die Ränder des britischen Empire. Warren Dockter analysiert die Erfahrungen des zukünftigen Premierministers mit dem Osten, darunter seine Arbeit als Kolonialstaatssekretär in den frühen 1900er Jahren, seine Beziehungen zu den Osmanen und sein Verhalten während des Dardanellen-Feldzugs 1915-16, seine Auseinandersetzungen mit David Lloyd-George über die Türkei und seine pragmatische Unterstützung für Syrien und Saudi-Arabien während des Zweiten Weltkriegs.
Dockter stellt die gängige Darstellung Churchills als ignoranter Imperialist in Bezug auf den Nahen Osten in Frage und weist darauf hin, dass seine politischen Entscheidungen im Vergleich zu den orientalistischen Vorurteilen vieler seiner Zeitgenossen oft fundierter und relativ fortschrittlich waren.