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Coca-Cola Socialism: Americanization of Yugoslav Culture in the Sixties
Dieses Buch handelt von der Amerikanisierung der jugoslawischen Kultur und des Alltagslebens in den sechziger Jahren. Nach dem Zerwürfnis mit dem Ostblock wandte sich Tito an die Vereinigten Staaten, um Unterstützung und Inspiration zu erhalten. In der politischen Sphäre wurde die Distanz zwischen den beiden Ländern sorgfältig aufrechterhalten, doch in den Bereichen Kultur und Konsum war das jugoslawische Regime eindeutig viel empfänglicher für das amerikanische Modell. Für das titoistische Jugoslawien erwies sich diese Taktik als vorteilhaft, denn sie stabilisierte das Regime im Innern und vermittelte ein Bild der Offenheit in der Außenpolitik.
Coca-Cola Socialism befasst sich mit der Verbindung zwischen Kulturdiplomatie, Kultur, Konsumgesellschaft und Politik. Sein Hauptargument ist, dass sowohl die Kultur als auch das Alltagsleben nach amerikanischem Vorbild eine wichtige Quelle der Legitimität für die jugoslawische kommunistische Partei und eine mächtige Waffe sowohl für die USA als auch für Jugoslawien im Kampf um die Herzen und Köpfe im Kalten Krieg waren.
Radina Vučetic untersucht, wie die Partei die amerikanische Kultur nutzte, um ihre eigenen Werte zu propagieren, und wie das Leben in diesem sozialistischen und kapitalistischen Hybridsystem für die einfachen Menschen aussah, die in einem Land mit kommunistischer Ideologie in einer kapitalistischen Hülle lebten. Ihr Buch bietet eine sorgfältige Neubewertung der Grenzen der Aneignung des amerikanischen Traums und stellt sowohl eine unkritische Feier der Offenheit Jugoslawiens als auch eine übertriebene Darstellung des Autoritarismus in Frage.