
Courting Desire: Litigating for Love in North India
Die Untersuchung von Heiratsmustern kann als wirksames Objektiv für die Analyse sozialer Strukturen und materieller Kulturen dienen, nicht nur in Bezug auf die Frage der Sexualität, sondern auch auf die Art der Auseinandersetzung eines Privatbürgers mit Staat und Gesetz.
Anhand von ethnografischen Untersuchungen in Gerichtssälen, Gemeinden und Verwandtschaftskreisen skizziert die Autorin die Veränderungen in der materiellen Kultur und der politischen Ökonomie, die zu neuen Verhandlungen über die Institution der Ehe in Nordindien geführt haben, insbesondere in rechtlichen Räumen. Indem sie den sich organisch entwickelnden Vorstellungen von sexuellem Einverständnis und rechtlicher Subjektivität nachspürt, unterstreicht Courting Desire, wie nicht-normative Heiratsentscheidungen in einer Region möglich werden, die sonst für die hohe Zahl von Ehrenmorden und starre Verwandtschaftsstrukturen bekannt ist.
Das Streben nach einvernehmlichen Beziehungen hat zu einem zaghaften Versuch geführt, Beziehungen zu schmieden, die nicht normativ sind, aber nach staatlicher Intervention zähneknirschend anerkannt werden. Das Buch zeichnet diesen aufkeimenden und wenig erforschten Trend in der nordindischen Landschaft nach.