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Custer's Trials: A Life on the Frontier of a New America
(Gewinner des Pulitzer-Preises für Geschichte 2016)
In dieser meisterhaften Biografie zeichnet T. J.
Stiles ein zutiefst persönliches und zugleich umfassendes Porträt von Custer und beweist, wie viel von Custers Vermächtnis bisher ignoriert wurde. Er demontiert die historische Karikatur von Custer und zeigt einen fähigen, aber unsicheren Mann, intelligent und doch bigott, leidenschaftlich und doch selbstzerstörerisch, einen romantischen Individualisten, der mit der Institution des Militärs (zweimal in sechs Jahren vor ein Kriegsgericht gestellt) und der neuen Wirtschaft nicht zurechtkam, einen Emanzipator der Kriegszeit, der die Gleichheit der Rassen ablehnte. Stiles argumentiert, dass Custer zwar zu Recht für seine Heldentaten an der westlichen Grenze bekannt war, dass er aber auch eine zentrale Rolle als weitreichender Teilnehmer und polarisierende öffentliche Figur in seiner außergewöhnlichen, umwälzenden Zeit spielte - einer Zeit des Bürgerkriegs, der Emanzipation, der Brutalität gegenüber den amerikanischen Ureinwohnern und schließlich der industriellen Revolution -, selbst als er zu einem ihrer Opfer wurde.
Intim, dramatisch und provokativ fängt diese Biografie die größere Geschichte der sich verändernden Nation ein. Sie wirft ein überraschendes neues Licht auf eine der bekanntesten Figuren der amerikanischen Geschichte, ein Thema von scheinbar endloser Faszination.