
Dark Matter Credit: The Development of Peer-To-Peer Lending and Banking in France
Wie ein riesiges Netz von Schattenkrediten das europäische Wachstum lange vor der Einführung des Bankwesens finanzierte
Die vorherrschende Weisheit besagt, dass Länder ohne Banken in Armut versinken würden. Doch irgendwie schafften es große Teile Europas, schon lange vor der Verbreitung von Banken reich zu werden. Dark Matter Credit stützt sich auf jahrhundertealte, geschickt gesammelte Kreditdaten aus Frankreich, um aufzuzeigen, dass Kredite im Überfluss vorhanden waren, lange bevor Banken ihre Türen öffneten. Dieses prägnante Buch zeigt, wie ein riesiges System von Schattenkrediten 1740 fast ein Drittel der französischen Familien in die Lage versetzte, Kredite aufzunehmen, und bis 1840 so viele Hypothekenschulden finanzierte wie das amerikanische Bankensystem der 1950er Jahre.
Dark Matter Credit zeichnet nach, wie dieses ausgedehnte private Netzwerk die Banken überflügelte und vor dem Ersten Weltkrieg florierte - nicht nur in Frankreich, sondern auch in Großbritannien, Deutschland und den Vereinigten Staaten - bis es nach 1918 durch staatliche Eingriffe ausgelöscht wurde. Das Buch stellt gängige Annahmen über Banken und Wirtschaftswachstum auf den Kopf und zeichnet ein aufschlussreiches Bild eines bis dato verborgenen Marktes mit Tausenden von Peer-to-Peer-Krediten, die durch ein Netz von Maklern ermöglicht wurden, die Kreditgeber und Kreditnehmer zusammenbrachten und die Kreditwürdigkeit der Kreditnehmer bescheinigten.
Dark Matter Credit ist ein bedeutendes wissenschaftliches Werk, das die weit verbreiteten falschen Vorstellungen über die französische Wirtschaftsgeschichte in Frage stellt, wie z. B. die Vorstellung, dass sich die Banken nur langsam ausbreiteten und dass finanzielle Innovationen durch die französische Gesetzgebung behindert wurden. Dieses fesselnde Buch dokumentiert, wie Intermediäre auf dem Schattenkreditmarkt wirksame Finanzinstrumente entwickelten, und liefert so neue Erkenntnisse darüber, wie sich Länder heute entwickeln und florieren können.