Bewertung:

Das Buch stellt eine philosophische Analyse der Darwinschen Evolution dar, geht auf wichtige Kontroversen ein und plädiert für ein breiteres Verständnis der Evolutionstheorie jenseits des Replikator/Vehikel-Rahmens. Obwohl es wertvolle Einsichten bietet und zum kritischen Denken anregt, wird es auch für seinen engen Fokus und die mangelnde Auseinandersetzung mit bestimmten vorherrschenden evolutionären Konzepten kritisiert.
Vorteile:Der Autor, Peter Godfrey-Smith, wird für seine Klarheit und Tiefe bei der Erörterung evolutionärer Prozesse gelobt. Das Buch führt innovative Kritik am Replikator-Konzept ein und untersucht eine Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit der darwinistischen Evolution, einschließlich der Selektionsebenen und der Komplexität der Fortpflanzung. Es regt zu neuen Ideen an und liefert wichtige Beiträge zur Philosophie der Biologie, die sowohl bei Biologen als auch bei Philosophen Anklang finden.
Nachteile:Kritiker halten die Zielgruppe des Buches für unklar, da es einen Ton anschlägt, der für Anfänger zu fortgeschritten und für erfahrene Leser zu detailliert sein könnte. Einige argumentieren, dass es in seinem Umfang eingeschränkt ist und wichtige moderne Theorien und Perspektiven, insbesondere im Bereich der kulturellen Evolution und der Verwandtenselektion, vernachlässigt. Auch die mangelnde Auseinandersetzung mit bestimmten Aspekten der darwinistischen Evolution, wie etwa der Anwendbarkeit auf die Sozialwissenschaften, wird als Einschränkung hervorgehoben.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Darwinian Populations and Natural Selection
1859 beschrieb Darwin einen täuschend einfachen Mechanismus, den er „natürliche Selektion“ nannte, eine Kombination aus Variation, Vererbung und Fortpflanzungserfolg. Er argumentierte, dass dieser Mechanismus der Schlüssel zur Erklärung der rätselhaftesten Merkmale der natürlichen Welt sei, und Wissenschaft und Philosophie wurden dadurch für immer verändert.
Die genaue Natur des darwinistischen Prozesses ist jedoch seither umstritten. Godfrey-Smith stützt sich auf neue Entwicklungen in der Biologie, der Wissenschaftstheorie und anderen Bereichen, um Darwins Idee neu zu analysieren und zu erweitern. Das zentrale Konzept ist das einer „darwinistischen Population“, einer Ansammlung von Dingen mit der Fähigkeit, sich durch natürliche Selektion zu verändern.
Von diesem Ausgangspunkt aus werden neue Analysen der Rolle der Gene in der Evolution, der Anwendung darwinistischer Ideen auf den kulturellen Wandel und der „evolutionären Übergänge“, die komplexe Organismen und Gesellschaften hervorbringen, entwickelt. Darwinsche Populationen und natürliche Selektion“ ist eine unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für die Evolutionstheorie interessieren.