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The Affective Life of Law: Legal Modernism and the Literary Imagination
Unbeeinflusst von den praktischen Grenzen, denen Anwälte und Richter ausgesetzt sind, bringt die Literatur die unausgesprochenen Gefühle zum Ausdruck, die der Rechtslehre zugrunde liegen. Anhand der Lektüre von Virginia Woolf, Rebecca West und Hannah Arendt sowie von Rechtsgutachten und Abhandlungen betrachtet dieses Buch sowohl das Recht als auch die Literatur als notwendige Ergänzung bei den Bemühungen, Verantwortung für die durch den Krieg verursachten Verluste und Schäden zu übernehmen.
Ravit Reichman kartografiert fachkundig das Terrain, das dem Recht zugrunde liegt, und zeigt, dass die Traumata, Ängste und Hoffnungen, die das Verhältnis einer Kultur zur Gerechtigkeit prägen, nicht nur in praktischen Rechtsbegriffen zum Ausdruck kommen. In der Zeit zwischen den Weltkriegen erwiesen sich die traditionellen Vorstellungen von Verantwortung als unzureichend, um das Trauma der Nachkriegszeit zu bewältigen. Die rechtlichen Veränderungen, die den Veränderungen in der Literatursprache folgten, stellten neue Anforderungen an die Schriftsteller, die Geschichte der Reaktion des Rechts auf die Gräueltaten des Krieges zu erzählen, und die Literatur begann, die Leser zu ermutigen, sich die Welt nicht so vorzustellen, wie sie ist, sondern wie sie sein sollte.
Unser Verständnis von Begriffen wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Verbrechen gegen das jüdische Volk ist ein Erbe der Beziehung der Moderne zu Erzählung und Subjektivität. The Affective Life of Law untersucht das Erbe dieses Vermächtnisses.