Bewertung:

Das Buch wird für seine umfassende und wissenschaftliche Untersuchung der hebräischen Indianertheorie gelobt, wobei der Schwerpunkt auf dem historischen Kontext und den kulturellen Implikationen liegt. Einige Rezensenten sind jedoch mit der Darstellung nicht einverstanden, insbesondere was die Rolle und Geschichte der amerikanischen Ureinwohner betrifft.
Vorteile:Bietet eine gründliche und gut abgerundete Erforschung der hebräischen Indianertheorie.
Nachteile:Ausgewogenes Verhältnis zwischen historischem Verlauf und Analyse des kulturellen Einflusses.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Old Canaan in a New World: Native Americans and the Lost Tribes of Israel
Waren die amerikanischen Ureinwohner Nachfahren der verlorenen Stämme Israels?
Sobald die Europäer erkannten, dass Kolumbus 1492 an einem ihnen unbekannten Ort gelandet war, begannen sie darüber zu spekulieren, wie Amerika und seine Bewohner in die Bibel passen. Für viele war die überzeugendste Erklärung die Theorie der hebräischen Indianer, die besagte, dass die amerikanischen Ureinwohner die Nachkommen der zehn verlorenen Stämme Israels seien. Für ihre Befürworter erklärte diese Theorie, warum dieses riesige Land und seine Bewohner in den biblischen Aufzeichnungen nicht erwähnt wurden.
In ihrem Buch Old Canaan in a New World zeigt Elizabeth Fenton, dass die Theorie der hebräischen Indianer zwar heute weit hergeholt erscheinen mag, dass sie aber über einen sehr langen Zeitraum der amerikanischen Geschichte weit verbreitet war und großen Einfluss hatte. Tatsächlich wurde die Vorstellung, die amerikanischen Ureinwohner stammten von den verlorenen Stämmen Israels ab, zu verschiedenen Zeiten aufgegriffen, um politische und religiöse Positionen zu verschiedenen Themen wie christlicher Millennialismus, nationale Expansion, Handelspolitik, jüdische Rechte, Souveränität in Amerika und wissenschaftliche Erforschung zu unterstützen.
Durch die Analyse einer breiten Sammlung von Schriften - von religiösen Texten bis hin zu Romanen - wirft Fenton Licht auf einen selten erforschten, aber wichtigen Teil des religiösen Diskurses im frühen Amerika. Die Theorie der hebräischen Indianer, die sich im Laufe von zwei Jahrhunderten entwickelte, zeigt, wie sich religiöser Glaube und nationale Interessen in der frühen amerikanischen Geschichte überschnitten.