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German Song Onstage: Lieder Performance in the Nineteenth and Early Twentieth Centuries
Eine Sängerin in einem Abendkleid, ein Flügel. Ein bescheidenes Publikum, meist gut gekleidet und silberhaarig, ausgestattet mit Übersetzungsbüchern.
Ein Programm, das ausschließlich aus Liedern von einem oder zwei Komponisten besteht. So sieht heutzutage ein Liederabend aus. Auch wenn es den Anschein hat, dass diese Art der Aufführung eine lange Tradition hat, zeigt Das deutsche Lied auf der Bühne, dass dies nicht der Fall ist.
Über weite Strecken des 19.
Jahrhunderts erklangen die Lieder von Beethoven, Schubert, Schumann und Brahms in den Haushalten, in den Salons und - nicht minder bedeutend - auf den Konzertpodien neben Orchester- und Chorwerken. Ein eigenes Programm war selten, ein eigenes Publikum noch seltener.
Das Lied war eine Gattung mit mehr privaten und öffentlichen Assoziationen, als man gemeinhin annimmt. Die Autoren dieses Bandes untersuchen ein breites Spektrum an Veranstaltungsorten, Sängern und Zuhörern an verschiedenen Orten und in verschiedenen Zeitabschnitten - darunter die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Russland und Deutschland - von der Mitte des 19. bis zum frühen 20.
Jahrhunderts. Diese historischen Fallstudien werden mit Reflexionen einer Auswahl führender Musiker von heute kombiniert und bieten Einblicke in die aktuelle Liedpraxis, die zukünftige Generationen von Interpreten, Gelehrten und Kennern informieren werden. Diese Fallstudien erschüttern enge und elitäre Annahmen darüber, was es bedeutete und immer noch bedeutet, deutsches Liedgut auf der Bühne zu präsentieren, indem sie ein transnationales Bild der historischen Liedaufführung vermitteln und Diskussionen über die Beziehung zwischen Geschichte und Aufführung heute eröffnen.