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The End
Ein verschlungenes Labyrinth der Erinnerung und künstlerischen Besessenheit im kommunistischen Nachkriegsungarn, erzählt in einem kühnen, experimentellen Stil und perfekt für Fans von Helen DeWitt Nichts kommt dem Tod so nahe wie die Fotografie. Wie eine Filmrolle fängt The End in Sprachbildern die Gesichter und Orte von Andrs Erinnerung ein, die zusammen eine Fiebertraum-Collage der Psyche einer Künstlerin bilden.
In einer kleinen Stadt im kommunistischen Ungarn findet die Kindheit von Andrs Szabad mit der Rückkehr seines Vaters aus dem Gefängnis und dem Tod seiner geliebten Mutter ein jähes Ende. Auf der Suche nach einem Neuanfang zieht Andrs mit seinem Vater nach Budapest, wo er seine Leidenschaft für die Fotografie entdeckt, für die Entdeckung des Unsichtbaren durch das Sichtbare und für die Fixierung von Materie und Erinnerung, um sie gegen die Unausweichlichkeit der Zeit zu schützen. Eine unorthodoxe erste Begegnung bringt Andrs mit va zusammen, und schon bald verstricken sie sich in eine psychosexuelle Beziehung, die von verzehrender Leidenschaft, aber auch von Bitterkeit und Ressentiments geprägt ist.
Mit lebendiger Präzision und flüssigen Dialogen vermischt Attila Bartis eine ausgedehnte Familiensaga mit der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und bietet eine unbeirrbar klare und doch grenzenlos mitfühlende Darstellung der psychologischen Zerstörung im Autoritarismus.