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The End of Human Rights: Critical Thought at the Turn of the Century
Die Einführung des Human Rights Act hat zu einer explosionsartigen Zunahme von Büchern über Menschenrechte geführt, doch in der aufkeimenden Literatur gibt es keine nachhaltige Untersuchung ihrer Geschichte und Philosophie. Während die Menschenrechte auf der Weltbühne als Ideologie der Postmoderne triumphiert haben, wurden in unserem Zeitalter mehr Menschenrechtsverletzungen begangen als in jedem anderen, weniger aufgeklärten Zeitalter zuvor. Dieses Buch füllt die historische und theoretische Lücke und erforscht die kraftvollen Versprechen und beunruhigenden Paradoxien der Menschenrechte.
Das in zwei Teile und vierzehn Kapitel gegliederte Buch bietet zunächst eine alternative Geschichte des Naturrechts, in der die natürlichen Rechte den ewigen menschlichen Kampf gegen Herrschaft und Unterdrückung und für eine Gesellschaft darstellen, in der die Menschen nicht mehr erniedrigt oder verachtet werden. Zur Zeit ihrer Entstehung, im 18. Jahrhundert, und erneut in den Volksaufständen des letzten Jahrzehnts wurden die Menschenrechte zur vorherrschenden Kritik am Konservatismus des Rechts. Aber die radikale Energie, der symbolische Wert und das scheinbar unendliche Expansionspotenzial der Rechte haben dazu geführt, dass sie sowohl von Regierungen, die ihre Politik mit moralischen Gründen rechtfertigen wollen, als auch von Einzelpersonen, die für die öffentliche Anerkennung privater Wünsche kämpfen, übernommen wurden und deren Ziele untergraben haben.
Im zweiten Teil wird die philosophische Logik der Rechte untersucht. Das Recht, die liberalste aller Institutionen, wurde von der etablierten politischen Philosophie und Rechtswissenschaft aufgrund ihrer kognitiven Beschränkungen und ihrer ethisch verarmten Ansichten über das individuelle Subjekt und die soziale Bindung weitgehend missverstanden. Den liberalen Ansätzen von Hobbes, Locke und Kant werden die klassischen Kritiken des Menschenrechtsbegriffs von Burke, Hegel und Marx gegenübergestellt. Die Philosophien von Heidegger, Strauss, Arendt und Sartre werden herangezogen, um das Konzept des (Rechts-)Subjekts zu dekonstruieren. Mit Hilfe der Semiotik und der Psychoanalyse werden die katastrophalen Folgen sowohl der Universalisten als auch der Kulturrelativisten untersucht, wenn sie von ihrer Richtigkeit überzeugt sind. Schließlich wird durch eine Betrachtung der Ethik des Andersseins und unter Bezugnahme auf jüngste Menschenrechtsverletzungen argumentiert, dass das Ziel der Menschenrechte darin besteht, Recht und Politik von einer Position der moralischen Transzendenz aus zu beurteilen.
Dies ist eine umfassende historische und theoretische Untersuchung des Diskurses und der Praxis der Menschenrechte. Anhand von Beispielen aus der jüngsten moralischen Außenpolitik im Irak, in Ruanda und im Kosovo argumentiert Douzinas radikal, dass die defensive und emanzipatorische Rolle der Menschenrechte zu Ende gehen wird, wenn wir ihr utopisches Ideal nicht neu erfinden.