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The End of the Village, 33: Planning the Urbanization of Rural China
Wie Chinas expansive neue Ära der Urbanisierung die Grundlagen des Landlebens zu untergraben droht
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat China seine Urbanisierungsprozesse in dem Bestreben, die Ungleichheiten zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu verringern, stark ausgeweitet. Ausgehend von der Bergregion Chongqing, die als Experimentierfeld für die neue Stadtentwicklungspolitik des Landes dient, analysiert "Das Ende des Dorfes" die radikale Ausweitung der Urbanisierung und ihre Folgen für Chinas Dorfbewohner. Es zeigt, dass der Gesellschaftsvertrag des Landes grundlegend umgeschrieben wird, da die Dörfer, die einst das ländliche Leben organisierten und den ländlichen Lebensunterhalt sicherten, durch eine zunehmend urbanisierte Landschaft ersetzt werden, die von staatlichen Institutionen dominiert wird.
In dieser umfassenden Studie über Chinas Politik der "Stadt-Land-Koordination" zeichnet Nick R. Smith die schwindende Autonomie der ländlichen Bevölkerung des Landes und ihre Unterordnung unter größere städtische Netzwerke und gemeinsame Verwaltungsstrukturen nach. Außerhalb der städtischen Zentren von Chongqing sind konkurrierende Kräfte am Werk, die die soziale, politische und räumliche Organisation der Dörfer umgestalten. Während städtische Planer und politische Entscheidungsträger versuchen, die staatlichen Machtstrukturen über die Stadtgrenzen hinaus auszuweiten, versuchen die Dorfvorsteher und -bewohner, die Kontrolle über die ungewisse Zukunft ihrer Gemeinden durch Strategien wie Kollektivierung, Aktienbesitz, Immobilienentwicklung und Migration zu behalten.
Da China versucht, die Entwicklungskrisen der vergangenen Jahrzehnte durch schnelles Stadtwachstum zu beheben, drohen solche drastischen Veränderungen die bestehenden Lebensweisen von mehr als 600 Millionen Einwohnern zu verdrängen. Das Buch bietet einen beispiellosen Einblick in den umstrittenen Wandel in der Stadtplanung und -politik des Landes. Es zeigt die prekäre Zukunft des Landlebens in China auf und regt eine kritische Neubewertung unserer Vorstellungen von Urbanisierung an.