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The End of Forgetting: Growing Up with Social Media
Dank Facebook und Instagram sind unsere Kindheitserlebnisse online festgehalten und für immer konserviert. Aber was passiert, wenn wir unsere peinlichsten Momente nicht hinter uns lassen können?
Bis vor kurzem konnte man die peinlichen Momente des Erwachsenwerdens noch vergessen. Doch heute sind wir vielleicht kurz davor, die Fähigkeit zu verlieren, unsere Vergangenheit hinter uns zu lassen. In The End of Forgetting (Das Ende des Vergessens) erforscht Kate Eichhorn, was passiert, wenn Bilder unseres jüngeren Ichs fortbestehen und oft nur einen Klick entfernt sind.
Für die Teenager von heute, von denen viele täglich stundenlang auf Social-Media-Plattformen posten, sind die Bemühungen, die Momente, die sie bedauern, hinter sich zu lassen, mit neuen und scheinbar unüberwindbaren Hindernissen verbunden. Anders als ein Highschool-Jahrbuch oder ein Schuhkarton voller alter Fotos sind die Informationen, die sich in den sozialen Medien ansammeln, von Dauer. Was einst flüchtig war, wird nun dokumentiert und mit Tags versehen, immer bereit, aufzutauchen und unser zukünftiges Leben zu unterbrechen. Darüber hinaus bedeuten neue Innovationen wie die automatische Gesichtserkennung auch, dass sich das Wiederauftauchen unserer Vergangenheit zunehmend unserer Kontrolle entzieht.
Historisch gesehen ging es beim Erwachsenwerden darum, weiterzukommen - einen sicheren Abstand zu schmerzhaften Ereignissen zu gewinnen, die typischerweise die Kindheit und Jugend prägen. Aber was passiert, wenn man an die Vergangenheit gebunden bleibt? Seit den Anfängen des Internets sind Kritiker besorgt, dass es die Unschuld der Kindheit gefährden könnte. Die größere Gefahr, warnt Eichhorn, könnte letztlich darin bestehen, dass junge Erwachsene nicht in der Lage sind, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen. Die eigentliche Krise des digitalen Zeitalters ist nicht eine durch den vorzeitigen Verlust der Unschuld verkürzte Kindheit, sondern das Gespenst einer Kindheit, die nie vergessen werden kann.