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Thinking the Event
Was passiert, wenn etwas passiert? In Thinking the Event unternimmt der erfahrene kontinentale Philosoph Fran ois Raffoul eine philosophische Untersuchung darüber, was ein Ereignis als Ereignis ausmacht, nämlich seine Ereignishaftigkeit: nicht was passiert oder warum es passiert, sondern dass es passiert und was „passieren“ bedeutet. Wenn es, wie Leibniz behauptete, wahr ist, dass nichts ohne Grund geschieht, hat dann dieses Prinzip der Vernunft einen Grund? Für Raffoul bricht das Ereignis immer mit den Anforderungen des rationalen Denkens.
Indem er philosophische Einsichten von Heidegger, Derrida, Nancy und Marion zusammenführt, zeigt Raffoul, wie das Ereignis in seiner zerstörerischen Unvorhersehbarkeit stets Kausalität, Subjektivität und Vernunft übersteigt. Es ist dieses „reine Ereignis“, das jedes Mal außerhalb oder ohne Vernunft geschieht, das zu denken bleibt und das im Mittelpunkt dieses Werkes steht.
Im letzten Satz des Buches stellt Raffoul die Frage nach der Unangemessenheit des Ereignisses und den damit verbundenen Implikationen für ethische und politische Überlegungen beim Denken des Ereignisses. Im Zuge der Erschöpfung der traditionellen Metaphysik rückt der Begriff des Ereignisses in einer noch nie dagewesenen Weise in den Vordergrund, mit wichtigen Implikationen für Philosophie, Ontologie, Ethik und Theorien des Selbstseins.