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The Event of Music History
Bringt die Musikwissenschaft auf den neuesten Stand der Debatten in der postmodernen Geschichtsphilosophie.
Dieses Buch stellt eine neue Theorie vor, wie Musikgeschichte zu schreiben ist, und bietet ein Beispiel für diese neue Theorie in Aktion, in einer Reihe von vier kapitellangen Reflexionen über Beethovens heroischen Stil. Es ist die erste Theorie der Musikgeschichte in Buchform seit Carl Dahlhaus' Grundlagen der Musikgeschichte und bringt die Musikwissenschaft auf den neuesten Stand der Debatten in der postmodernen Geschichtsphilosophie.
Das Buch setzt sich mit dem aktuellen Denken auseinander, geht aber auch über die postmoderne Kritik an der Geschichtsschreibung hinaus, um eine neue und positive Grundlage für die Musikgeschichtsschreibung zu finden. Dabei greift das Buch auf die Philosophie von Alain Badiou zurück: Anstelle einer Fokussierung auf die Fakten, die Objekte der Geschichte, deren problematische Beziehung zur Geschichtsschreibung die Theoretiker aufgezeigt haben, schlägt das Buch stattdessen eine Fokussierung auf die Subjekte der Geschichte vor, die „gläubigen“, „reaktiven“ und „obskuren“ Reaktionen auf ein „Ereignis“ (eine Art Entrückung der Ontologie, die die beteiligten Akteure einer Wahrheit näher bringt). Er sieht das musikalische Material (die Stile, Techniken und die musikalische „Sprache“, die den Komponisten von der Geschichte überliefert wurden) in einer dialektischen Beziehung zu den Menschen, die die vielfältigen historischen Akteure der Musik sind.
Diese fesselnd geschriebene neue Kurztheorie der Musikgeschichte wird für Wissenschaftler und Studenten der zahlreichen Teilgebiete der Musikgeschichte eine unverzichtbare Lektüre sein. Sie wird auch für diejenigen von Nachbardisziplinen interessant sein, die sich mit Geschichtsphilosophie oder der Geschichte der Geschichtsschreibung beschäftigen.