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The First Book of Jewish Jokes: The Collection of L. M. Bschenthal
Werke über jüdischen Humor und jüdische Witze gibt es heute in Hülle und Fülle, aber was bildete die Grundlage für unsere heutigen Vorstellungen von jüdischen Witzen? Wie und wann haben sich diese Wahrnehmungen entwickelt? In dieser bahnbrechenden Studie und Übersetzung stellt uns der renommierte Humor- und Volkskundler Elliott Oring die Witzsammlungen von Lippmann Moses Bschenthal, einem aufgeklärten Rabbiner, und einem unbekannten Autor vor, der als "Judas Ascher" schrieb. Die ursprünglich in den Jahren 1812 und 1810 auf Deutsch veröffentlichten Bücher enthalten Witze und Anekdoten, die mit Stereotypen spielen.
Die Witze schildern den Umgang von Juden mit Nichtjuden, die sie bekehren wollen, den Umgang von Juden mit Regierungsbeamten und -institutionen, den Versuch von Juden mit neuem Besitz, ihren Erwerb von künstlerischen und philosophischen Kenntnissen zu demonstrieren, und den Umgang von Juden mit Handel und Geldverleih - oft mit dem Ziel, sie zu betrügen. In diesen Witzen sehen wir die Vorläufer des modernen jüdischen Humors, und in Bschenthals kurzer Einführung finden wir vielleicht die früheste Theorie des jüdischen Witzes.
Oring liefert hilfreiche Anmerkungen zu den Witzen und kontextualisierende Essays, die den aktuellen Stand der jüdischen Witzforschung und die Situation der Juden in Frankreich und Deutschland vor der Zeit, in der die beiden Sammlungen veröffentlicht wurden, untersuchen. Mit dem Ziel, die Suche nach noch früheren Beispielen anzuregen, fordert Oring uns auf, den jüdischen Witz aus einer echten historischen Perspektive zu betrachten.