Bewertung:

In „Fascist Spectacle: The Aesthetics of Power in Mussolini's Italy“ (Faschistisches Spektakel: Die Ästhetik der Macht in Mussolinis Italien) untersucht Simonetta Falasca-Zamponi das Zusammenspiel von Kunst, Kultur und Macht im faschistischen Italien und vertritt die These, dass das Narrativ des Faschismus konstruiert wurde, um Mussolinis Regime zu unterstützen. Die Autorin positioniert Mussolini als „Künstler-Politiker“, der Mythos und Symbolik nutzte, um die nationale Identität zu formen und die Macht zu konsolidieren. Ihre Arbeit befasst sich mit der Formbarkeit des kollektiven Gedächtnisses und historischer Narrative, wobei sie Parallelen zu Michel-Rolph Trouillots Ideen zur Geschichte zieht.
Vorteile:Spannende Analyse der Ästhetik und Narrative des Faschismus, einzigartige Perspektive auf Mussolini als Künstler, gut recherchierte Verbindungen zum historischen Gedächtnis und zur kollektiven Identität, empfohlen für alle, die die kulturellen Dimensionen des Faschismus verstehen wollen.
Nachteile:Konzentriert sich möglicherweise mehr auf den Diskurs als auf die historischen Realitäten, was dazu führen könnte, dass sich einige Leser eine traditionellere politische oder historische Analyse wünschen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Fascist Spectacle, 28: The Aesthetics of Power in Mussolini's Italy
Diese reich strukturierte Kulturgeschichte des italienischen Faschismus zeichnet den narrativen Weg nach, der die Entstehung des Regimes und den Aufbau von Mussolinis Macht begleitet hat.
Simonetta Falasca-Zamponi liest faschistische Mythen, Rituale, Bilder und Reden als Texte, die die Geschichte des Faschismus erzählen. Indem sie Mussolinis Ausarbeitung eines neuen Herrschaftsstils mit der Identitätsbildung des Regimes verknüpft, stellt sie fest, dass sich der Faschismus auf der Suche nach symbolischen Mitteln und Formen, die seine politische Neuheit repräsentieren sollten, in Wirklichkeit selbst ins Leben rief und seine eigene Macht und Geschichte schuf.
Falasca-Zamponi argumentiert, dass eine ästhetisch begründete Vorstellung von Politik die historische Entfaltung der faschistischen Macht leitete und das gewalttätige Verständnis des faschistischen Regimes von sozialen Beziehungen, seine desensibilisierten und entmenschlichten Ansprüche an die Schöpfung, seine Privilegierung der Form gegenüber ethischen Normen und schließlich seinen wahrhaft totalitären Charakter bestimmte.