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The Mediterranean Incarnate: Region Formation Between Sicily and Tunisia Since World War II
In The Mediterranean Incarnate nimmt uns der Anthropologe Naor Ben-Yehoyada an Bord der Naumachos mit auf eine siebenunddreißigtägige Reise in die Fischgründe zwischen Sizilien und Tunesien. Er nimmt uns auch mit auf einen historischen Streifzug durch die letzten achtzig Jahre, um zu zeigen, wie sich das Mittelmeer zu einer modernen transnationalen Region entwickelt hat.
Von der sizilianischen Wilderei in nordafrikanischem Gebiet bis zum Bau der transmediterranen Gaspipeline untersucht Ben-Yehoyada den Wandel politischer Handlungen, Vorstellungen und Beziehungen im zentralen Mittelmeer und beschreibt gleichzeitig die bemerkenswerten Bande, die sich zwischen den Sizilianern und Tunesiern, die an seinen Gewässern leben, gebildet haben. Im Mittelpunkt des Buches steht die Stadt Mazara del Vallo an der südwestlichen Spitze Siziliens, etwa neunzig Seemeilen nordöstlich der afrikanischen Küste.
Ben-Yehoyada verknüpft die jüngste turbulente Geschichte der Stadt - die von Konflikten über Fischereirechte, Entwicklungsprojekte und die Rolle des Mittelmeers in der italienischen Politik insgesamt geprägt ist - mit ausführlichen Berichten über das Leben an Bord der Naumacho, wobei er Ethnografie mit historischer Anthropologie und politisch-ökonomischer Analyse verbindet. Durch diesen ausgefeilten Ansatz schafft er eine neue Sichtweise auf die historischen Prozesse der transnationalen Regionsbildung, die von diesen fahrenden Schiffen geboten wird, während sie neue soziale und politische Konstellationen zusammenweben.