Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 6 Stimmen.
The Memory of Bones: Body, Being, and Experience Among the Classic Maya
Alle menschlichen Erfahrungen entspringen Körpern, die fühlen, Gefühle ausdrücken und darüber nachdenken, was diese Erfahrungen bedeuten. Aber ist es für uns, die wir in einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort leben, möglich zu wissen, wie die Menschen vor langer Zeit über den Körper und ihre Erfahrungen dachten? In diesem bahnbrechenden Buch stellen drei führende Experten für die klassischen Maya (ca. 250 bis 850 n. Chr.) eine Vielzahl von Belegen aus der Maya-Ikonographie und Hieroglyphenschrift sowie archäologischen Funden zusammen, um zu argumentieren, dass die klassischen Maya einen kohärenten Ansatz für den menschlichen Körper entwickelten, den wir heute wiederfinden und verstehen können.
Die Autoren beginnen mit einer Kartographie des Maya-Körpers, seiner Teile und ihrer Bedeutungen, wie sie in Bildern und Texten dargestellt werden. Sie erforschen unter anderem, wie der Körper in Porträts nachgebildet wurde, wie er die Welt durch die Nahrungsaufnahme, die Sinne und die Emotionen erfuhr, wie der Körper Krieg und Opfer und den Schmerz und die Sexualität erlebte, die eng mit diesen Bereichen verbunden waren, wie Worte, die oft vom Himmel geschickt wurden, verkörpert werden konnten und wie Körper durch Geisterbesessenheit verwischt werden konnten.
Auf der Grundlage dieser Untersuchungen zeigen die Autoren überzeugend, dass die Maya den Körper in unterschiedlichen Rollen konzeptualisierten: als Metapher für die Zeit, als geschlechtsspezifisches, sexualisiertes Wesen, in verschiedenen Lebensphasen, als Instrument der Ehre und Unehre, als Mittel der Kommunikation und des Konsums, als Beispiel für Schönheit und Hässlichkeit und als Tänzerin und Liedermacherin. Ihre Erkenntnisse eröffnen einen neuen Weg, um die alten Maya als lebendige menschliche Wesen zu verstehen, die die Welt wie wir durch den Körper erlebten.