
Commemorating Classical Battles: A Landscape Biography Approach to Marathon, Leuktra, and Chaironeia
Dies ist eine Studie über das Gedenken an klassische griechische Schlachten, die Denkmäler und andere mnemotechnische Praktiken als wesentliche Elemente bei der Schaffung und Bewahrung von Erinnerungen betrachtet. Sie analysiert die diachrone Entwicklung von Schlachtfeldern, Heiligtümern und Stadträumen, wie sie durch archäologische Funde und antike literarische Quellen belegt ist. Darüber hinaus wird die Erfahrung der Gedenkräume durch die Anwendung von Theorien über den Raum, die Phänomenologie und das soziale Gedächtnis untersucht. Anhand eines biografischen Ansatzes wird das Gedenken an jede Schlacht in die Phasen des anfänglichen Gedenkens, der offiziellen Monumentalisierung, der Erinnerungskuration, des Verfalls der Erinnerung und der Rezeption unterteilt.
Die Untersuchung hat zu mehreren Schlussfolgerungen geführt. Das Gedenken an die einzelnen Schlachten lässt sich zwar in Phasen unterteilen, doch sind diese Phasen nicht immer voneinander getrennt. Die Arten des Gedenkens innerhalb der einzelnen Phasen variieren je nach Zeit, Umgebung und den beteiligten Parteien. Einzelne Gedenkfeiern können bei verschiedenen Zielgruppen unterschiedliche Resonanz finden. Die Prozesse innerhalb der Phase der Erinnerungskuration führen zum anschließenden Verfall. Die letzte Phase des Gedenkens an jede Schlacht beginnt mit der Wiederentdeckung alter Denkmäler und dauert bis heute an.
Die Schlachten von Marathon, Leuktra und Chaironeia sind aus drei Gründen Fallstudien. Erstens umspannen sie tatsächlich den Zeitraum des klassischen Griechenlands (Marathon im Jahr 490 v. Chr. bis Chaironeia im Jahr 338 v. Chr.). Zweitens waren an diesen Schlachten unterschiedliche Personen beteiligt, so dass eine Vielzahl von Perspektiven sowohl der Sieger als auch der Besiegten möglich ist. Und schließlich waren es Schlachten, die bleibende Spuren in der materiellen und literarischen Überlieferung hinterlassen haben, so dass ihr Gedenken nicht nur in der Antike, sondern auch in der modernen Welt von Bedeutung ist.