
Seeing Yellow
Einfühlungsvermögen, Geschichtsbewusstsein und eine akribische Liebe zum Detail gehören seit langem zu den Markenzeichen der Lyrik von Eva Bourke.
In Seeing Yellow,ihrem siebten Gedichtband macht die in Deutschland geborene und in Galway lebende Autorin ihre Leser schon in der Vignette ihrer jungen Mutter in einem unscheinbaren kleinen Bahnhof auf "die Katastrophen und Freuden" der Vergangenheit aufmerksam und auf diejenigen, die ihnen "mit nichts als... leichtem Gepäck" begegnen.
Das Titelgedicht erinnert an den kranken Pearse Hutchinson im Krankenhaus, dessen Besucher, inspiriert von Van Gogh, dem alten Dichter einen Strauß Sonneneulen für sein Krankenbett mitbrachte, die "ihre rauen Stängel wie Fackeln" für die bevorstehende Reise hielten. Obwohl sich ihre Poesie nicht auf eine Funktion reduzieren lässt, ist ihre Kraft, Verbindungen zwischen hier und dort, zwischen jetzt und damals herzustellen, überall in einem Buch mit herzlichem und anmutigem Ausdruck zu spüren, in dem sich "die Gartentore der Erinnerung" jederzeit öffnen können, um nicht so sehr eine ferne Welt zu enthüllen, sondern vielmehr eine Einladung, unsere eigene in einem neuen Licht zu sehen.