Bewertung:

Das Buch übt Kritik an der modernen Politik, insbesondere am Konzept des geringeren Übels und an den Rechtfertigungen, die für Kriege verwendet werden, und stellt eine tiefgreifende Untersuchung darüber dar, wie Gräueltaten mit minimalem öffentlichen Bewusstsein geschehen können. Es gilt als unverzichtbare Lektüre für alle, die sich für globale Politik interessieren, insbesondere im Zusammenhang mit aktuellen Konflikten wie Israel/Gaza.
Vorteile:⬤ Bietet aufschlussreiche Kritik an zeitgenössischen politischen Themen, insbesondere im Zusammenhang mit Krieg
⬤ deckt die Gefahren naiver Rechtfertigungen für Gewalt auf
⬤ unverzichtbare Lektüre für das Verständnis komplexer globaler Konflikte
⬤ gelobt für seine einzigartige Perspektive und tiefgreifende Analyse.
Einige Rezensenten bemängelten das Fehlen von Fußnoten, was für manche Leser die akademische Tiefe beeinträchtigen könnte; die möglicherweise konfrontative Thematik mag nicht jeden ansprechen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Least of All Possible Evils: A Short History of Humanitarian Violence
Bahnbrechende Untersuchung der Philosophie, die den westlichen humanitären Interventionen zugrunde liegt
Die Vorstellung von einem humanitären „geringeren Übel“ ist zu einem entscheidenden Faktor bei der Rechtfertigung der militärischen Abenteuer des Westens geworden. Sie dient als Grundlage für obszöne Berechnungen, die festlegen, wie viel Kollateralschaden in einem Konflikt zulässig ist. Sie bestimmt die Mindestanforderungen an das Überleben in einem besetzten Gebiet.
Wie Eyal Weizman in dieser brillanten Untersuchung der forensischen Architektur zeigt, lässt sich dies insbesondere an dem Regime erkennen, das der israelische Staat dem Gazastreifen auferlegt hat. Bei der Untersuchung der Schäden nach dem Bombardement von 2010 setzt er den systematischen Prozess der Zerstörung zusammen und enthüllt die politischen Gräueltaten in den Trümmern. Die Art und Weise, wie er die Beweise zusammenträgt, zwingt uns dazu, unser Verständnis von Gerechtigkeit und Menschenrechten in der modernen Welt zu überdenken.