Bewertung:

Das Buch ist ein fesselnder Bericht über eine Studie aus dem Zweiten Weltkrieg, an der Kriegsdienstverweigerer teilnahmen, die sich freiwillig meldeten, um zu verhungern. Es erforscht den historischen Kontext, die ethischen Implikationen und die persönlichen Geschichten der Teilnehmer und ist damit eine faszinierende Lektüre für alle, die sich für Geschichte, Medizin und menschliche Widerstandskraft interessieren.
Vorteile:Die Leser schätzen den fesselnden Schreibstil, den informativen und gut recherchierten Inhalt und die menschlich interessanten Aspekte der Geschichte. Viele beschreiben das Buch als ein spannendes, unterhaltsames, bewegendes und lehrreiches Buch mit einem ausgewogenen Verhältnis von technischen Details, die die Erzählung bereichern, ohne den Leser zu überwältigen.
Nachteile:Zu den Kritikpunkten gehören das Fehlen von visuellen Hilfsmitteln (z. B. Bilder), der Wunsch nach eingehenderen wissenschaftlichen Informationen über die Ergebnisse des Experiments, und einige Leser waren der Meinung, dass die Erzählung zu sehr in den Hintergrund von Ancel Keys abdriftete, anstatt sich auf das Experiment selbst zu konzentrieren. Einige fanden es schwierig, sich durchgängig mit dem Buch zu beschäftigen, weil es zu langatmig war oder der Eindruck entstand, dass es an Handlung mangelte.
(basierend auf 56 Leserbewertungen)
The Great Starvation Experiment: The Heroic Men Who Starved So That Millions Could Live
Wie fühlt es sich an, zu hungern? Zu spüren, wie der Körper nach Nahrung schreit, nur an Essen zu denken? Wie viele unruhige, hungrige Nächte müssen vergehen, bevor die Träume von hausgemachten Mahlzeiten in Albträume von Kannibalismus übergehen? Warum sollte sich jemand freiwillig melden, um das herauszufinden? In The Great Starvation Experiment (Das große Hungerexperiment) erzählt der Historiker Todd Tucker die erschütternde Geschichte von sechsunddreißig jungen Männern, die sich bereitwillig und tapfer dem tiefen, verzehrenden Hunger stellten. Als Kriegsdienstverweigerer während des Zweiten Weltkriegs wollten diese Männer unbedingt bei den Kriegsanstrengungen helfen, durften aber aufgrund ihrer pazifistischen Überzeugung nicht in den Kampf ziehen.
Stattdessen meldeten sie sich freiwillig als Versuchskaninchen für eines der ungewöhnlichsten Experimente der Medizingeschichte, das ein Jahr lang systematischen Hungertod erforderte. Dr. Ancel Keys war bereits berühmt für die Erfindung der K-Ration, als das Kriegsministerium ihn um Hilfe bei der Ernährung der hungernden Bürger Europas und des Fernen Ostens bei Kriegsende bat.
Man befürchtete, Faschisten und Kommunisten könnten in den vom Krieg verwüsteten Gebieten Fuß fassen.
"Ausgehungerte Menschen", sagte Keys gern, "kann man nicht zur Demokratie erziehen". Die Regierung musste wissen, wie sie die Menschen, die während des langen Krieges stark unterernährt waren, am besten rehabilitieren konnte.
Um die Rehabilitation zu erforschen, musste Keys zunächst einen Pool von hungernden Testpersonen schaffen. In einem hochmodernen Labor unter dem Football-Stadion der Universität von Minnesota versammelten sich Dr. Keys' Versuchspersonen verzichteten auf die meisten Nahrungsmittel und wurden ständig überwacht, damit Dr.
Keys und seine Wissenschaftler die Auswirkungen des Hungerns auf ansonsten gesunde Menschen untersuchen konnten. Während der Gewichtsverlust der Männer einer sauberen mathematischen Kurve folgte, war die psychologische Verschlechterung weniger vorhersehbar. Einige Männer tranken literweise Wasser, um ihre leeren Mägen zu füllen.
Ein Mann kaute bis zu vierzig Packungen Kaugummi pro Tag. Ein Mann verstümmelte sich selbst, um dem Experiment zu entgehen.
Letztendlich wurden nur vier der Männer wegen Betrugs aus dem Experiment ausgeschlossen - ein Beweis für die Entschlossenheit und Zähigkeit der Freiwilligen. Um Grausamkeiten wie die der Nazi-Ärzte zu verhindern, verbietet das internationale Recht heute diese Art von Experimenten an gesunden Menschen. Doch in diesem bemerkenswerten Buch fängt Todd Tucker einen verlorenen Teil der amerikanischen Geschichte ein - eine Zeit, in der kalte wissenschaftliche Prinzipien mit lebenden, atmenden Menschen kollidierten.
Tucker schildert die Qualen und das Durchhaltevermögen einer Gruppe außergewöhnlicher Männer, deren Leben sich nicht nur für das Jahr, in dem sie an dem Experiment teilnahmen, sondern für immer verändert hat.