Bewertung:

Das Buch bietet eine bahnbrechende Analyse der gemeinnützigen Organisationen im Bereich der globalen Gesundheit und stellt sie als Produktionseinheiten auf einem Markt dar, auf dem die Geber um die Finanzierung von Projekten konkurrieren. Es kritisiert die traditionellen Ansichten über humanitäre Organisationen und untersucht ihre Ähnlichkeit mit Unternehmensstrukturen und die Auswirkungen auf die Begünstigten.
Vorteile:Das Buch wird für seine Originalität und strenge Analyse gelobt. Die Leser schätzen seine Fähigkeit, die Sichtweise auf globale Gesundheitsprojekte zu verändern, und seine Relevanz für Wissenschaftler und NROs. Der Text wird auch als prägnant und für den Unterricht geeignet beschrieben.
Nachteile:Einige Leser könnten den kritischen Ansatz des Buches gegenüber humanitären Organisationen als unangenehm empfinden, da er die lange Zeit vorherrschende Wahrnehmung dieser Organisationen als rein altruistisch in Frage stellt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Good Project: Humanitarian Relief NGOs and the Fragmentation of Reason
NRO haben es sich zur Aufgabe gemacht, Leben zu retten, Leiden zu lindern und grundlegende menschliche Bedürfnisse zu erfüllen. Sie engagieren sich für Menschen über nationale Grenzen hinweg und ohne Rücksicht auf Rasse, ethnische Zugehörigkeit, Geschlecht oder Religion und leisten entscheidende Hilfe bei Erdbeben, Tsunamis, Kriegen und Pandemien.
Doch wie entscheiden diese Organisationen angesichts der vielen notleidenden Gebiete, die Hilfe benötigen, wohin sie gehen - und wer die Hilfe erhält? In The Good Project taucht Monika Krause in die Feinheiten des Entscheidungsfindungsprozesses bei Nichtregierungsorganisationen (NRO) ein und deckt eine grundlegende Wahrheit auf: Hilfsorganisationen versuchen zwar, Menschen zu helfen, aber in der Praxis besteht der Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, Projekte zu produzieren. Die Agenturen verkaufen Projekte an wichtige institutionelle Geber, und dabei werden das Projekt und die Begünstigten zur Ware. In dem Bestreben, ein erfolgreiches Projekt zu garantieren, haben die Organisationen Anreize, denjenigen zu helfen, denen leicht zu helfen ist, während diejenigen, denen am schwersten zu helfen ist, oft überhaupt keine Unterstützung erhalten.
Die Ärmsten der Welt werden dazu gebracht, gegeneinander zu konkurrieren, um Projekte zu werden - und im Gegenzug bieten sie den Hilfsorganisationen und Geberregierungen Legitimität. Das sicherlich kontroverse Buch The Good Project bietet eine provokante neue Perspektive auf den Erfolg und das Scheitern von NGOs auf lokaler und globaler Ebene.