Bewertung:

Das Buch erforscht das Leben von Bing, einer jungen Frau, die von ihrer Tante in New Orleans betreut wird und später das Leben in Paris kennenlernt. Der Schwerpunkt liegt auf den alltäglichen Aspekten des Lebens, den Erinnerungen und dem persönlichen Wachstum, wobei Themen wie Leben, Tod und Kunst miteinander verwoben werden. Während die Erzählung eine reiche lokale Kulisse einfängt und Nostalgie hervorruft, vermissen manche Leser dramatische Wendungen oder außergewöhnliche Charaktere, wodurch sie sich banal anfühlt.
Vorteile:Die Umgebung von New Orleans wird sehr gut wiedergegeben, und die Charaktere sind schräg und glaubwürdig. Die Entwicklung der Protagonistin und der Einfluss ihrer Tante kommen beim Leser gut an. Die Erforschung von Erinnerungen und die Einfachheit des Lebens sind bedeutungsvolle Themen.
Nachteile:Es fehlt an überraschenden Elementen, dramatischen Wendungen oder außergewöhnlichen Charakteren, so dass sich die Geschichte für manche gewöhnlich anfühlt. Die Nebenfiguren sind unterentwickelt und die meisten Ereignisse scheinen nur am Rande mit Bings Reise zu tun zu haben, was das Engagement verringern kann.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The House on Esplanade
„Am 11. November 1918 erhielt Yvonne St.
Amant in ihrem Haus in der Esplanade Avenue in New Orleans ein Telegramm, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihr erst wenige Monate alter Ehemann in den Argonnen gefallen war. Von da an zündete Yvonne jedes Jahr am 11. November um genau 11 Uhr vor dem Foto ihres Mannes eine Kerze an.
Fünfzehn Jahre später, während sie die Kerze anzündete, klingelte es an der Tür.
Es war eine junge Frau, die sich als Yvonnes Cousine ersten Grades vorstellte. In ihren Armen trug sie ein winziges Baby.
Eine Woche später verschwand die junge Mutter und ließ das Baby auf einem Bett im großen Haus zurück. An das Kissen neben dem Baby war ein Zettel geheftet: „Es tut mir leid.“ Der Name des Babys war Marie Antoinette Renâee Binghamton, aber Yvonne nannte sie immer Bing. Bing wurde 1933 geboren und lebte bis ins einundzwanzigste Jahrhundert.
Ihr Leben umfasste viele Kriege: Der Zweite Weltkrieg, Korea, der Kalte Krieg, Vietnam, aber auch ihre eigenen Kriege: die Kinderlähmung, die ihr ein kaum wahrnehmbares Hinken bescherte, die junge Liebe in einem „lit au mariage“ in der Rue Mouffetard in Paris, die Strände der Côte d'Azur und der Sommer der Liebe in San Francisco, in dem sie mit einem Sohn schwanger wurde. Und New Orleans, wohin sie immer wieder zurückkehrte, um erst „une femme d'un certain age“ und dann eine alte Dame zu werden, wie es sich für eine Frau gehört. Bei all dem hatte Bing nur ein Ziel: „Ich will nicht alt werden, bevor ich weise geworden bin.“ Dies ist ihre Geschichte."--.