Bewertung:

Die Rezensionen zu „The House We Live In: Tugend, Weisheit und Pluralismus“ von Seth Zuihō Segall heben die Erforschung der praktischen Ethik hervor, die auf aristotelischen, konfuzianischen und buddhistischen Traditionen beruht. Segall plädiert für einen auf Wohlstand basierenden ethischen Rahmen, der für das Navigieren in einer multikulturellen demokratischen Gesellschaft unerlässlich ist. Das Buch erörtert die Bedeutung von Tugenden, Weisheit und Integration und plädiert gleichzeitig für mehr staatsbürgerliche Verantwortung und gemeinsame ethische Grundlagen inmitten heutiger gesellschaftlicher Konflikte.
Vorteile:Das Buch wird für seine Klarheit, sein tiefes Verständnis und seine mitfühlende Herangehensweise an die heutige amerikanische Gesellschaft gelobt. Es stellt eine wirksame Synthese verschiedener ethischer Traditionen dar und bietet eine pragmatische Perspektive auf Wohlstand und Verantwortung in einem pluralistischen Kontext. Die Rezensenten finden, dass das Buch zum Nachdenken anregt und für aktuelle kulturelle Debatten relevant ist, und betonen sein Potenzial als Instrument für einen offenen, kooperativen Dialog über sensible soziale Themen.
Nachteile:Einige Rezensenten äußern sich besorgt über die Realisierbarkeit von Segalls Idealen und merken an, dass viele Menschen mit den komplexen Zusammenhängen der Postmoderne nicht zurechtkommen und sich eher an Autoritäten halten, als sie zu hinterfragen. Außerdem könnte Segalls analytischer und expositorischer Schreibstil bei Lesern, die eher poetische oder intuitive Anleitungen suchen, keinen Anklang finden. Das Buch mag nicht diejenigen ansprechen, die nach schnellen, Zen-ähnlichen Einsichten suchen, da es sorgfältiges Nachdenken und Abwägen erfordert.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The House We Live In: Virtue, Wisdom and Pluralism
Die Werte des Liberalismus, des Pluralismus und des demokratischen Regierens werden von rechtsgerichteten christlichen Fundamentalisten, weißen Ethnonationalisten und Wirtschaftspopulisten nachhaltig angegriffen. Gleichzeitig scheitern die liberalen Demokratien bei der Pflege und Weitergabe von Werten, Weisheit und Tugenden, die die Voraussetzung für individuelles und kollektives Wohlbefinden sind.
Liberale Demokratien scheinen immer weniger in der Lage zu sein, unterschiedliche Vorstellungen vom guten Leben zu vermitteln, die in regionalen, ethnischen, rassischen, religiösen, generationsbedingten und sozioökonomischen Unterschieden wurzeln. Anstrebende Autokraten und Organisationen in den sozialen Medien nutzen diese Spaltungen aus, um ihre Macht oder ihren Profit zu vergrößern, was zu einer zunehmenden Stammesbildung und affektiven Polarisierung führt. Die Lösung dieser Probleme erfordert ein neues Verständnis des menschlichen Wohlergehens und der Weisheit und Tugenden, die es ermöglichen.
Das Haus, in dem wir leben, untersucht die Gemeinsamkeiten, die drei klassischen Ansätzen der Tugendethik zugrunde liegen - der aristotelischen, der buddhistischen und der konfuzianischen -, um eine Ethik des Gedeihens zu entwickeln, die in der Lage ist, die Probleme liberaler Demokratien zu lösen. Das Buch untersucht die moralischen und intellektuellen Tugenden, die ein gedeihliches Leben fördern, die Vielfalt der Wege, auf denen wir gedeihen können, und die Faktoren, die allen gedeihlichen Leben gemeinsam sind.
Es zeigt, wie eine auf dem Gedeihen basierende Ethik als Korrektiv zur historischen westlichen Überbetonung des Individualismus auf Kosten der Gemeinschaft dienen kann. Schließlich werden Probleme in der Innen- und Außenpolitik und die Schwierigkeiten, über die politischen Gräben hinweg miteinander zu reden, aus einer auf das Gedeihen ausgerichteten Perspektive angesprochen.
Das Buch ist eine Bekräftigung des Pluralismus, der liberal-demokratischen Tradition und der Notwendigkeit eines pragmatischen Ansatzes für das Zusammenleben trotz scheinbar unvereinbarer Unterschiede.