Bewertung:

Brad S. Gregorys „Salvation at Stake“ (Erlösung auf dem Spiel) bietet eine gründliche Analyse des christlichen Martyriums während der Reformation, wobei er einen ernsthaften und einfühlsamen Ansatz für die Überzeugungen und Erfahrungen der Märtyrer in den protestantischen, täuferischen und katholischen Traditionen wählt. Der Autor wendet sich gegen reduktionistische historische Methoden und bietet eine fesselnde Erzählung, die die Überzeugungen der Einzelnen respektiert und gleichzeitig die kulturellen und sozialen Kontexte ihrer Opfer erforscht. Das Buch ist gut recherchiert und stellt bestehende historische Perspektiven wirksam in Frage.
Vorteile:Gründlich recherchiert und mit einer Fülle historischer Daten, die die Schlussfolgerungen des Autors untermauern.
Nachteile:Präsentiert eine ausgewogene Sicht der protestantischen, täuferischen und katholischen Perspektiven auf das Martyrium.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Salvation at Stake: Christian Martyrdom in Early Modern Europe
Im Europa des sechzehnten Jahrhunderts wurden Tausende von Männern und Frauen wegen unvereinbarer religiöser Ansichten hingerichtet. Der Sinn und die Bedeutung dieser Tode werden hier zum ersten Mal vergleichend untersucht und liefern ein überzeugendes Argument für die Bedeutung des Märtyrertums sowohl als Fenster zu religiösen Empfindungen als auch als entscheidende Komponente bei der Bildung unterschiedlicher christlicher Traditionen und Identitäten.
Gregory untersucht die protestantischen, katholischen und täuferischen Märtyrer auf nachhaltige Weise und geht dabei auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrem Selbstverständnis ein. Er zeichnet die Prozesse und die Auswirkungen ihrer Memorialisierung durch Glaubensgenossen nach und rekonstruiert die Argumente der für ihren Tod verantwortlichen kirchlichen und zivilen Autoritäten. Darüber hinaus bewertet er die Kontroverse über die Bedeutung der Hinrichtungen für die konkurrierenden Ansichten über die christliche Wahrheit und den hartnäckigen Streit über die Unterscheidung zwischen wahren und falschen Märtyrern.
Er verwendet ein breites Spektrum an Quellen, darunter Flugschriften, Martyrologien, theologische und religiöse Abhandlungen, Predigten, Lieder, Holzschnitte und Kupferstiche, Korrespondenz und Gerichtsakten. Gregory rekonstruiert die religiöse Motivation, Überzeugung und das Verhalten im Europa der frühen Neuzeit und zeigt uns die wechselnden Perspektiven der Autoritäten, die bereit waren zu töten, der Märtyrer, die bereit waren zu sterben, der Martyrologen, die eifrig Gedenkstätten errichteten, und der Polemiker, die darauf aus waren, zu streiten.