
The Sanctuary of Demeter and Kore: Terracotta Figurines of the Classical, Hellenistic, and Roman Periods
Bei den Ausgrabungen im Heiligtum von Demeter und Kore wurden etwa 24 000 Figuren und Fragmente gefunden, die das bekannte Korpus der korinthischen Figuren nicht nur zahlenmäßig, sondern auch durch die Hinzufügung vieler völlig neuer Typen und Stile erheblich bereichern. Die korinthischen Koroplasten, die weit über die Produktion der Werkstätten des Töpferviertels hinausgingen, erweisen sich als erfinderisch, oft technisch sehr versiert und auf die stilistischen Entwicklungen in der plastischen Kunst im Allgemeinen eingestellt.
Vor allem aber deuten die Belege darauf hin, dass es in Korinth eine Verbindung zwischen der Herstellung von Terrakottafiguren und kleinen Bronzefiguren gegeben haben könnte, insbesondere im 4. und frühen 3. Jahrhundert v.
Chr., und zwar durch die Verwendung gemeinsamer Modelle. Wenn dies zutrifft, geben die Figuren einen Einblick in die größtenteils verlorene Bronzeproduktion jener Zeit.
Die Figuren sind auch deshalb wichtig, weil sie dazu beitragen, die Bedeutung und Durchführung des Demeter- und Kore-Kults in Korinth zu erklären. Da die literarischen Quellen und Inschriften leider nicht so zahlreich sind, wie man es sich wünschen würde, muss man die Art und Weise des Kultes vor allem anhand der Architektur und anderer Funde verstehen.
Die figürliche koroplastische Kunst liefert zusätzliche Daten über die im Heiligtum anerkannten Gottheiten und Helden, das Alter und Geschlecht der Teilnehmer an den Ritualen, die mitgebrachten Opfergaben und die Art ihrer kultischen Aktivitäten. Darüber hinaus werden die Figuren daraufhin untersucht, was sie durch ihre Darstellung über die dem Kult zugrunde liegenden Ideen verraten, wie die Gottheiten wahrgenommen wurden, warum man sich ihnen näherte und wie der Kult als Teil der korinthischen Gesellschaft funktionierte."