
Old Age in Early Medieval England: A Cultural History
Wie dachten die Angelsachsen über die Erfahrung des Älterwerdens nach? War es wirklich ein goldenes Zeitalter für ältere Menschen, wie behauptet wurde? Dieser erste umfassende Überblick über die angelsächsische Kulturkonzeption des Alters, wie sie sich in den Texten und Kunstwerken der Bewohner des frühmittelalterlichen Englands manifestiert und widerspiegelt, zeichnet ein nuancierteres und komplizierteres Bild.
Der Autor argumentiert, dass die Angelsachsen, obwohl das Altern mit dem Potenzial für Weisheit und ein frommes Leben assoziiert wurde, auch verschiedene soziale, psychologische und physische Auswirkungen des Älterwerdens vorhersahen. Ihre Haltung gegenüber älteren Männern und Frauen - ob sie nun Heilige, Krieger oder Könige waren - war ebenso ambivalent.
Der multidisziplinäre Ansatz dieses Buches stützt sich auf eine Vielzahl von Quellen, die von der bildenden Kunst über die Hagiographie und die homiletische Literatur bis hin zur Heldendichtung reichen. Die einzelnen Kapitel befassen sich mit frühmittelalterlichen Definitionen des Lebenszyklus, mit den Vorzügen und Nachteilen des Alters in angelsächsischen Predigten und Weisheitsgedichten, mit dem hagiographischen Topos der älteren Heiligen, mit der Darstellung grauhaariger Krieger in der Heldenliteratur, mit Beowulf als Spiegel für ältere Könige und mit den kulturellen Rollen, die alten Frauen zugeschrieben werden.