Bewertung:

Das Buch bietet eine gut ausgearbeitete Untersuchung des Konzepts der Erzählung, wobei verschiedene philosophische Ansichten gegenübergestellt werden und die Bedeutung der Erzählung für die Identitätsbildung beleuchtet wird. Es schafft ein Gleichgewicht zwischen philosophischer Strenge und Zugänglichkeit, so dass es sowohl für Wissenschaftler als auch für allgemeine Leser geeignet ist. Einige Leser, insbesondere Literaturwissenschaftler, könnten die Erkenntnisse jedoch als überflüssig empfinden oder sie in einer anderen Kategorie wiederfinden.
Vorteile:⬤ Gut ausgearbeiteter und klarer Überblick über das Erzählen
⬤ bietet philosophischen Tiefgang in verständlicher Sprache
⬤ aufschlussreiche Beispiele und Beobachtungen
⬤ wertvoll für das Verständnis der Rolle des Erzählens in der Identität
⬤ spricht sowohl Philosophen als auch Nicht-Philosophen an.
Einige Leser finden es redundant und nicht neu für Literaturstudenten; kann als Kategorisierung vertrauter Konzepte anders als die Einführung neuer Ideen wahrgenommen werden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Mess Inside: Narrative, Emotion, and the Mind
Peter Goldie untersucht die Art und Weise, wie wir über unser Leben - unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - in narrativen Begriffen denken. Der Begriff der Erzählung ist in vielen Bereichen wie Philosophie, Psychologie und Psychoanalyse, Geschichtswissenschaft und Literatur hochaktuell und sehr umstritten. The Mess Inside" setzt sich mit all diesen Diskursen auseinander und schlägt einen Weg ein zwischen den Skeptikern, die der Idee der Erzählung jeglichen Nutzen absprechen, und denjenigen, die argumentieren, dass unser Selbst irgendwie durch eine Erzählung konstituiert ist.
Nach einer Einführung in den Begriff der Erzählung erörtert Goldie die Art und Weise, wie wir uns mit der Vergangenheit in narrativen Begriffen auseinandersetzen. Dazu gehört eine Untersuchung des im Wesentlichen perspektivischen Charakters des narrativen Denkens, der durch viele neuere empirische Arbeiten zum Gedächtnis unterstützt wird. Anhand von literarischen Beispielen und Arbeiten aus der Psychologie betrachtet Goldie die Trauer als Fallstudie für diese Art des narrativen Denkens und erörtert den entscheidenden Begriff des "Abschlusses". Im Hinblick auf das narrative Denken über unsere Zukunft erörtert Goldie die vielen strukturellen Parallelen zwischen unseren Vorstellungen von der Zukunft und unseren Erinnerungen an die Vergangenheit sowie die Rolle unserer Emotionen als Reaktion auf das, was wir uns beim Denken über unsere Zukunft im Lichte unserer Vergangenheit vorstellen. Daran schließt sich eine zweite Fallstudie an - eine Erforschung der Selbstvergebung.
In diesem bahnbrechenden Buch unterstützt Goldie die Skepsis gegenüber der Vorstellung, dass es so etwas wie ein narratives Selbst gibt, argumentiert aber, dass ein narratives Selbstgefühl, das sich von jeder metaphysischen Vorstellung von Selbstsein unterscheidet, der Kern dessen ist, was es bedeutet, von uns selbst und anderen zu denken, dass wir eine erzählbare Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben.