Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Analyse der nuklearen Proliferation in Südasien und konzentriert sich dabei auf die Dynamik zwischen Indien und Pakistan. Das von Dr. Sagan herausgegebene Buch enthält Beiträge verschiedener Experten, die innenpolitische Faktoren, Nukleardoktrinen und Krisenverhalten in dieser kritischen Region untersuchen.
Vorteile:⬤ Hervorragende Gliederung und logischer Aufbau
⬤ intellektuell überzeugende Analyse
⬤ sachkundige Beiträge
⬤ umfassende Behandlung wichtiger Fragen im Zusammenhang mit Atomwaffen in Südasien
⬤ mit besonderem Schwerpunkt auf dem indisch-pakistanischen Konflikt.
Einige Artikel sind von uneinheitlicher Qualität und je nach Perspektive des Lesers von unterschiedlichem Interesse.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Inside Nuclear South Asia
Die atomar bewaffneten Kontrahenten Indien und Pakistan haben seit ihrer Gründung als souveräne Staaten im Jahr 1947 drei Kriege geführt. Nach einem Anschlag auf das indische Parlament im Jahr 2001, für den die indische Regierung die von Pakistan unterstützten Terrororganisationen Lashkar-e-Taiba und Jaish-e-Mohammed verantwortlich machte, standen sie am Rande eines vierten Krieges. Trotz einiger Annäherungsversuche in den vergangenen Jahren kam es zu einem neuen Patt zwischen den beiden Ländern, als Indien Lashkar-e-Taiba beschuldigte, hinter den Anschlägen von Mumbai Ende letzten Jahres zu stecken.
Die Unerbittlichkeit der Konfrontation zwischen diesen beiden Nationen macht Inside Nuclear South Asia zu einer Pflichtlektüre für alle, die ein umfassendes Verständnis der Verbreitung von Atomwaffen in Südasien und der möglichen Folgen der nuklearen Proliferation auf dem Subkontinent gewinnen wollen.
Das Buch beginnt mit einer Analyse der Faktoren, die 1998 zu Indiens Entscheidung führten, die nukleare Schwelle zu überschreiten, dicht gefolgt von Pakistan: Faktoren wie die breite politische Unterstützung für ein Atomwaffenprogramm innerhalb der regierenden indischen Bharatiya Janata Party (BJP), die intensive Rivalität zwischen den beiden Ländern, die normativen und Prestigefaktoren, die ihr Verhalten beeinflussten, und schließlich die wahrgenommene Bedrohung ihrer jeweiligen nationalen Sicherheit.
In der zweiten Hälfte des Buches werden die Folgen der nuklearen Proliferation auf dem Subkontinent analysiert. Diese Kapitel zeigen, dass die Präsenz von Atomwaffen in Südasien die Häufigkeit und Neigung zu Gewalt auf niedriger Ebene erhöht und die Region weiter destabilisiert hat. Darüber hinaus haben die Atomwaffen in Indien und Pakistan zu gravierenden politischen Veränderungen geführt, die auch die Fähigkeit der beiden Staaten zu einer stabilen nuklearen Entspannung in Frage stellen. So bietet dieses Buch sowohl neue Einblicke in die innenpolitischen Hintergründe spezifischer nuklearpolitischer Entscheidungen in Südasien als auch eine Kritik an engstirnigen realistischen Ansichten zur nuklearen Proliferation und den Gefahren der nuklearen Proliferation in Südasien.