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The Insect and the Image: Visualizing Nature in Early Modern Europe, 1500-1700
Einst als marginale Mitglieder der Tierwelt (im besten Fall) oder als abscheuliche und anstößige Kreaturen (im schlimmsten Fall) betrachtet, erlebten Insekten in der frühen Renaissance einen bemerkenswerten Aufschwung. Dieses gesteigerte Interesse manifestierte sich vor allem in visuellen Darstellungen - in illuminierten Manuskripten, Stillleben, dekorativen Künsten, Stickereien, Textildesign und Wunderkammern. In The Insect and the Image (Das Insekt und das Bild) untersucht Janice Neri die Art und Weise, in der solche Bilder das Insekt als angemessenen Studiengegenstand für die Europäer der frühen Neuzeit definierten.
Erst im 16. Jahrhundert begannen Insekten als alleiniger Fokus von Gemälden und Zeichnungen zu erscheinen - als isolierte Objekte oder Exemplare vor einem leeren Hintergrund. Die von Neri besprochenen Künstler und anderen Bildgestalter bedienten sich dieser "Exemplar-Logik" und schlossen sich damit einer Darstellungsweise an, in der die Fähigkeit, ein sehr detailliertes Bild zu schaffen, ein Zeichen für künstlerisches Talent und ein scharfes Auge war. Das Insekt und das Bild zeigt, wie die Exemplarlogik ein bestimmtes Verständnis der natürlichen Welt sowohl widerspiegelte als auch förderte - ein Verständnis, das wiederum die Kommerzialisierung der Natur unterstützte, die für den globalen Handel in der frühen Neuzeit von zentraler Bedeutung war.
Künstler und Bildgestalter des 16. und 17. Jahrhunderts prägten ihre Vorstellungen von der natürlichen Welt, und Neris Arbeit erweitert unser Wissen über die Konvergenz von Kunst, Wissenschaft und Kommerz in der heutigen Zeit.