
The Intelligent Unconscious in Modernist Literature and Science
In diesem Buch werden die philosophischen, psychologischen und vor allem literarischen Darstellungen des Unbewussten im frühen zwanzigsten Jahrhundert neu bewertet. Diese Periode ist in der Geschichte der Reaktionen auf das Unbewusste einzigartig, weil sie eine Denkrichtung hervorbrachte, der zufolge das Unbewusste ein intelligenter Agent ist, der in der Lage ist, Urteile zu fällen und seine eigenen Gedanken zu formulieren.
Die Wurzeln dieser Theorie gehen auf britische Physiologen des neunzehnten Jahrhunderts zurück. Trotz einer Reihe von Studien über modernistische Theorien über die Beziehung zwischen dem Unbewussten und dem bewussten Erkennen ist noch nicht ausreichend untersucht worden, inwieweit die Vorstellung vom intelligenten Unbewussten die Denker und Schriftsteller der Moderne beeinflusst hat. Die vorliegende Studie versucht, einen Blick auf die Moderne jenseits des Freudschen Modells zu werfen.
Auffallend ist, dass die Schriftsteller der Moderne das Konzept des intelligenten Unbewussten in weiten Teilen übernommen haben, obwohl die Bedeutung dieser Denkweise über das Unbewusste und seine Beziehung zum Bewusstsein in dieser Zeit kaum erforscht wird. Das intelligente Unbewusste war für literarische Autoren besonders reizvoll, da es durch seine Fähigkeit, sich jenseits der diskursiven Logik zu bewegen, mit Kreativität und künstlerischer Neuheit verbunden ist.
Das Buch konzentriert sich hauptsächlich auf die Werke von D. H. Lawrence, Virginia Woolf und T.
S. Eliot, Autoren, die sich mit dem Begriff des intelligenten Unbewussten auseinandersetzten, ihn überarbeiteten und der breiten Öffentlichkeit auf unterschiedliche Weise und zu verschiedenen Zwecken, ob ästhetisch, philosophisch, gesellschaftlich oder ideologisch, zugänglich machten.