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The Interim
"Komisch und erschreckend und tiefgründig.“ --Rachel Kushner, The Guardian (Best Books 2021)
C. ist ein erbärmlicher Griesgram, ein gequälter Besucher von Bars, Bordellen und Bahnhöfen. Außerdem ist er ein gefeierter ostdeutscher Schriftsteller. Geplagt von Schreibblockade, Gewissensbissen und nationaler Schuld verlässt er in den Jahren vor dem Fall der Berliner Mauer die monochrome Existenz der DDR und zieht in den neonfarbenen Exzess des Westens. Dort verschafft ihm zumindest die Neuartigkeit seiner Herkunft leichtes Geld und eine kleine Berühmtheit, aber auch ein enttäuschendes Gefühl der Selbstgefälligkeit. Da sein Visum abgelaufen ist und mehrere Beziehungen auf der Kippe stehen, reist C. geistig und körperlich zwischen zwei Deutschlands hin und her, wobei er über unterschiedliche Weltbilder nachdenkt und darüber, was sie für Menschen wie ihn bedeuten: entfremdete und ziellose Zeugen der Geschichte.
Dieser monumentale Roman eines der größten Chronisten des Nachkriegsdeutschlands, meisterhaft übersetzt von Isabel Fargo Cole, befragt mit bitterem Witz und einzigartiger Brillanz die Trümmer des Lebens im zwanzigsten Jahrhundert: Sucht, Konsum, Gott, Pay-per-View-Pornografie, Egoismus, Staatenlosigkeit und vor allem den Platz des Schriftstellers in einem „Jahrhundert der Lügen“.