Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Geschichte des Internets, wobei der Schwerpunkt auf den Ideen und Visionen der digitalen Generation liegt, insbesondere denen, die in den 1990er Jahren von der Zeitschrift Wired formuliert wurden. Es deckt verschiedene Perspektiven auf die Entwicklung des Internets ab und endet um das Jahr 2000, was die Notwendigkeit einer Fortsetzung nahelegt.
Vorteile:⬤ Detaillierte Darstellung der Geschichte des Internets
⬤ reichhaltige Erforschung von Ideen und Utopien der digitalen Generation
⬤ geeignet für Studenten der Sozial- und Geisteswissenschaften
⬤ klar geschrieben.
⬤ Die Schlussfolgerungen und der theoretische Rahmen können unklar sein
⬤ enthält einen bemerkenswerten Tippfehler in Bezug auf 'Xerox PARC'
⬤ endet ohne eine Fortsetzung, was bei einigen Lesern den Wunsch nach mehr wecken könnte.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Internet Imaginaire
Die kollektive Vision, die die Entstehung des Internets geprägt hat: Was hat Softwareentwickler, Manager, Angestellte, Politiker und Einzelpersonen dazu gebracht, eine bestimmte Technologie zu entwickeln und zu übernehmen?
In The Internet Imaginaire untersucht der Soziologe Patrice Flichy die kollektive Vision, die das Entstehen des Internets prägte - die soziale Vorstellungskraft, die in der Geburt einer neuen Technologie eine technologische Utopie sah. Indem er die Diskurse rund um die Entwicklung des Internets in den Vereinigten Staaten in den 1990er Jahren im Detail untersucht (und sie als integralen Bestandteil dieser Entwicklung betrachtet), zeigt Flichy, wie eine ganze Gesellschaft ein neues technologisches Zeitalter begann. Der metaphorische "Information Superhighway" wurde zu einer technischen Utopie, die ein technologisches Programm prägte. Das Internet-Imaginaire, so Flichy, veranlasste Softwareentwickler, Unternehmen, Politiker und Einzelpersonen, diese eine Technologie anstelle einer anderen zu übernehmen.
Flichy stützt sich auf Schriften von Experten - mit besonderem Augenmerk auf die Gurus der Zeitschrift Wired, aber auch auf Artikel in Time, Newsweek und Business Week - aus den Jahren 1991 bis 1995. Er beschreibt zwei Hauptbereiche des technischen Imaginären: die Utopien (und Ideologien), die mit der Entwicklung von technischen Geräten verbunden sind, und die Darstellungen einer imaginären digitalen Gesellschaft. Er analysiert die Gründungsmythen der Cyberkultur - die Darstellungen technischer Systeme, die die Träume und Experimente von Designern und Förderern zum Ausdruck bringen, die sich rund um Informationsautobahnen, das Internet, Bulletin Board Systeme und die virtuelle Realität entwickelt haben. Und er bietet eine Abhandlung über die „imaginäre virtuelle Gesellschaft“, in der er Visionäre von Teilhard de Chardin bis William Gibson, den Körper und das Virtuelle, die Cyberdemokratie und das Ende der Politik sowie die neue Wirtschaft des Immateriellen diskutiert.