Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche Perspektive auf die spätosmanische Ära, insbesondere aus der Sicht eines palästinensischen Soldaten. Es bietet eine sozialgeschichtliche Analyse, die die Erfahrungen verschiedener Soldaten miteinander verknüpft und die Komplexität des arabischen Nationalismus und die gesellschaftlichen Veränderungen im Vorfeld des Ersten Weltkriegs veranschaulicht. Allerdings wirkt das Buch manchmal mäandernd und lässt eine klare Richtung vermissen, was manchmal durch Übersetzungsprobleme behindert wird. Insgesamt ist das Buch ein wertvolles Hilfsmittel zum Verständnis der Epoche, aber vielleicht nicht für alle Leser ansprechend.
Vorteile:⬤ Bietet einen seltenen und scharfsinnigen Blick auf die spätosmanische Ära
⬤ liefert Informationen über den arabischen Nationalismus und den gesellschaftlichen Kontext der Epoche
⬤ aufschlussreiche Verbindungen zu historischen Ereignissen
⬤ interessante Anekdoten und Details
⬤ leistet einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Epoche.
⬤ Kein echtes Soldatentagebuch, sondern eher eine sozialgeschichtliche Analyse
⬤ manchmal verwirrend
⬤ mangelt es an einer prägnanten Richtung
⬤ kann Übersetzungsprobleme widerspiegeln
⬤ kann sich mäandernd anfühlen
⬤ nicht unbedingt eine 'gute' Lektüre für diejenigen, die geradlinige Erzählungen suchen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Year of the Locust: A Soldier's Diary and the Erasure of Palestine's Ottoman Past
Das Jahr der Heuschrecke schildert in fesselnden Details das Ende der osmanischen Welt und einen Schlüsselmoment der palästinensischen Geschichte.
In den Tagebüchern von Ihsan Hasan al-Turjman (1893-1917), dem ersten einfachen Rekruten, der den Ersten Weltkrieg von arabischer Seite aus beschreibt, verfolgen wir die Missgeschicke eines in Jerusalem stationierten osmanischen Soldaten. Dort beschäftigte er sich damit, von seiner Zukunft zu träumen und familiäre Verbindungen zu nutzen, um nicht an den Suez geschickt zu werden.
Seine Tagebücher zeichnen ein einzigartiges Bild des täglichen Lebens in der belagerten Stadt, indem sie die kommunitären Gassen und zerstörten Viertel, die anhaltenden politischen Debatten und vor allem die Stimmen von Soldaten, Hausierern, Prostituierten und Vagabunden in den Mittelpunkt stellen. Salim Tamaris unverzichtbare Einführung ordnet das Tagebuch in seinen lokalen, regionalen und kaiserlichen Kontext ein und revidiert geschickt die konventionellen Ansichten über den Zerfall des Osmanischen Reiches.